Düsseldorf. . Der Rekord aus dem Vorjahr wird aber nicht erreicht. Trotzdem ist Flughafen-Chef Schnalke zufrieden. Denn die Air Berlin-Lücke ist geschlossen.
Die Freude bei den Düsseldorfer Flughafen-Manager ist riesig: Denn der Airport knackt im Verkehrsjahr 2018 erneut die Marke von 24 Millionen Fluggästen. „Mit rund 24,3 Millionen Passagieren wird der größte Flughafen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes trotz des Aus der Air Berlin nur leicht unter dem Rekordergebnis des Vorjahres liegen“, wurde am Freitag mitgeteilt. Das sind nur 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr, in dem mit 24,8 Millionen ankommenden und abfliegenden Fluggästen ein Rekord erreicht wurde.
Seit Oktober geht es am Flughafen mit einem deutlichen Plus bergauf
Während in den ersten neun Monaten diesen Jahres noch Basiseffekte aus der Airline-Insolvenz gegriffen hatten, konnte der Airport seit Oktober bereits wieder ein deutliches Plus bei den Verkehrs- und Passagierzahlen vorweisen. Auch bei den Flugbewegungen erwartet der Airport mit etwa 219.000 Starts und Landungen ein annähernd hohes Ergebnis wie im Vorjahr, allerdings gab es auch hier ein leichtes Minus von 1,2 Prozent.
„Wir sind stolz, dass das Flugangebot in Düsseldorf schon wieder auf dem Niveau von vor dem Air Berlin-Aus liegt“, betonte Thomas Schnalke, Sprecher der Geschäftsführung des Flughafens. „Das Mobilitätsbedürfnis der Menschen und Unternehmen in der Rhein-Ruhr-Region ist weiter ungebrochen hoch. All das ist ein großer Erfolg, wenn wir berücksichtigen, dass Air Berlin zuvor fast jeden dritten Flug in Düsseldorf abgewickelt hat.“ Inzwischen ist die Lufthansa-Tochter Eurowings zum Platzhirschen in Düsseldorf geworden mit 40 Prozent Marktanteil. Die gesamte Lufthansa-Gruppe, unter anderem auch LH classic, Swiss und Austrian, erreicht 50 Prozent Marktanteil.
Es sei eine herausragende Leistung aller Beteiligten, dass ein derart großer Einbruch quasi binnen Jahresfrist kompensiert werden konnte. „Diese positive Entwicklung freut uns besonders, weil mehrere Tausend Menschen für diesen Erfolg sehr hart und sehr intensiv in den zurückliegenden Jahren gearbeitet haben“, sagte Schnalke. „Weiteres Passagier- und Verkehrswachstum erwarten wir am Standort auch für das kommende Jahr.“
Mit weiteren Airline-Pleiten wird gerechnet
Allerdings muss auch mit weiteren Pleiten in der Airline-Branche gerechnet werden. Mit einem hemmungslosen Preiskampf werden Passagiere geködert und die Flieger vollgestopft. Das geht vor allem auf die Kosten des Personals, wie das Beispiel Ryanair in diesem Jahr auch in Düsseldorf sehr drastisch gezeigt hat. Und es geht letztlich auf Kosten der Passagiere – nämlich dann, wenn es zu Streiks kommt, weil das Personal keinen Bock mehr hat auf miese Arbeitsbedingungen oder Airlines wegen Insolvenz auf dem Boden bleiben müssen. Die drastischen Auswirkungen der Air Berlin-Pleite haben das eindrucksvoll gezeigt.
Norwegian legt Sparprogramm auf
Mit dem weltweit agierenden Billig-Flieger Norwegian ist inzwischen eine weitere große Airline ins Trudeln geraten. Massive Sparmaßnahmen, die Abgabe von Flugzeugen und das Streichen von Strecken sind die Folgen. Offiziell dementiert Norwegian, dass es der Airline schlecht geht, doch die eingeleiteten Maßnahmen und Berichte von Analysten sprechen für sich. Norwegian hatte erst vergangenes Jahr Flüge in Düsseldorf aufgenommen – und großspurig in Aussicht gestellt, in Düsseldorf eine Basis aufzubauen und von hier aus auch Langstrecken anzubieten. Daraus wird wohl nichts.