Düsseldorf. . 3000 Kilometer und drei Monate lang reiste Robert Neu mit dem Schlauchboot über den Yukon in Kanada – jetzt berichtet er von seinen Abenteuern.
Sommer, Sonne und ein kühles Alt – so stellt man sich meist einen entspannten Tag mit dem Schlauchboot auf dem See vor. Der Düsseldorfer Robert Neu macht das auch gerne: Doch statt auf einem hiesigen See paddelte er im vergangenen Jahr über drei Monate lang mit seinem Schlauchboot den Yukon entlang. Rund 3000 Kilometer, von der kanadischen Provinz British Columbia bis nach Alaska, führte die abenteuerliche Reise. Die Eindrücke und Geschichten, die er dort erlebt hat stellt er nun in einem Vortrag in Kooperation mit der VHS in Düsseldorf vor.
Düsseldorfer ist in der Welt zuhause
Seitdem er 20 Jahre alt ist, bereist Neu die Welt: „Ich habe zwei Jahre in Russland gewohnt, zwei Jahre in China und auch in Kasachstan“, sagt der jetzt 37-jährige Düsseldorfer. Schon in China habe er eine längere Fahrt mit seinem Schlauchboot gemacht: „Ich bin von Shanghai bis nach Tibet gefahren. Eine faszinierende Reise, die ich in einem Buch festgehalten habe.“ Doch Kanada, dass sei eine Herzensangelegenheit gewesen, erzählt er. Mit 17 Jahren, damals noch Schüler des Ursulinen-Gymnasiums in der Altstadt, habe er einen Schüleraustausch nach Kanada gemacht, so Neu. Die endlose Weite und Natur habe ihn so fasziniert, dass er unbedingt nochmal in das nordamerikanische Land reisen wollte.
Neu war monatelang komplett alleine unterwegs
Mit einer Ausrüstung, „die kaum auf das Boot passte“, machte er sich auf den Weg nach British Columbia, wo der Yukon-Fluss entspringt. Das Gebiet ist nicht nur für den Goldrausch Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt, sondern auch für seine spektakuläre Flora und Fauna. Grizzlybären, Elche, Schwarzbären, Luchse und Bisons sind dort regelmäßig zu beobachten. Umrahmt wird der Fluss von malerischen Pinienwäldern, Vulkanen und Gebirgszügen. Die Einsamkeit in der Natur sollte man abkönnen:„Ich war monatelang dort komplett alleine unterwegs, hatte nur meine Kamera dabei. Man muss sich gut mit sich selbst beschäftigen können“, so Robert Neu. Wer sich außerdem schon über zwei Tage Regen am Stück beschwert, ist auch am Yukon nicht gut aufgehoben: „Einmal hat es rund drei Wochen lang durchgeregnet. Man muss auch Spaß daran haben, jeden Abend ins nasse Zelt zu steigen“, so der Abenteurer.
SOS-Knopf soll im Notfall für Hilfe sorgen
Doch Motivation gab es jeden Morgen genug: „Es war einfach toll, Schwarzbären in ihrem natürlich Umfeld zu beobachten“, sagt Neu. Einmal sei er einem der Tiere jedoch zu nahe gekommen: „Ich hatte nicht gesehen, dass noch ein Bärenjunges mit dabei war und war schon in der Nähe der Bärenfamilie. Da rannte plötzlich das Muttertier auf mein Boot zu. Zum Glück konnte ich schnell ein paar Meter paddeln und mich in Sicherheit bringen.“ Handys und Navigationsgeräte hat Neu nie dabei, nur einen SOS-Knopf für den Notfall.
Langweilig werde es trotz der Einsamkeit eigentlich nie: „Ich muss mich um vieles kümmern. Feuer machen, kochen, angeln. Ich backe auch Brot selbst“, erklärt der Düsseldorfer. Auch der Kontakt mit den Einheimischen bleibt nicht aus. Eines Morgens hatten ihm Inuit-Kinder Gänse gebracht, die sie zuvor geschossen hatten.
Im Kontrast dazu lebt Weltenbummler Robert Neu in seiner Heimat weniger abenteuerlich: „Ich spiele gerne Dart und Fußball“, sagt er. Für immer aus der Stadt wegziehen wolle er nicht: „Ich bin durch und durch Rheinländer“. Schöne Ecken gebe es ja auch am Rhein, „etwa in den Urdenbacher Kämpe“. Seine Reisen finanziert er sich durch Vorträge, die er – wie demnächst in Düsseldorf – vor begeistertem Publikum hält. „Ich präsentiere nicht nur Fotos, sondern erzähle zu allem eine spannende Geschichte, die ich auf meiner Reise erlebt habe“, sagt Neu.
Seinen Vortrag über die Yukon-Reise hält Robert Neu am Dienstag, 29. Januar, um 19.30 Uhr im Vortragssaal der VHS am Bertha-von-Suttner-Platz. Tickets gibt es unter: www.eventim.de. Mehr zu seinen Reisen unter: www.robertneu.de