Seit Gründung des Partnerschaftskomitees sind 221 Schüler in Langenfelds Partnerstädte gereist. So läuft’s mit einzelnen Kommunen und Schulen.
Langenfeld. Der internationale Schüleraustausch mit Langenfelds Partnerstädten kommt voran. Seit der Gründung des Partnerschaftskomitees (Parkom) vor fünf Jahren sind 221 Langenfelder Schüler dorthin gereist und im Gegenzug bislang 115 jugendliche Gäste nach Langenfeld gekommen. Diese Zahlen nannte der Parkom-Vorsitzende Elmar Widera jetzt im Schulausschuss, wo er den Stadtpolitikern über den Austausch mit Senlis (Frankreich), Ennis (Irland), Gostynin (Polen) und Montale (Italien) berichtete.
Nicht nur wegen der großen Entfernung und der damit verbundenen langen Anreise seien die Begegnungen kein Selbstläufer, betonte Widera. „Alle Partnerstädte sind kleiner, und es gibt dort nicht so viele Schulen und Vereine wie in Langenfeld.“ Für den Austausch sei das Parkom auf engagierte Kontaktpersonen in den Schulen angewiesen. Immerhin habe sich in den vergangenen Jahren einiges entwickelt, berichtete Widera in der Ausschusssitzung.
Aufenthalt zum „Freundschaftspreis“
Ennis: Das Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG) arbeitet mit den Schulen Muireann Neylon und Mary Morgan zusammen. Laut Widera halten sich Langenfelder Schüler dort sechs bis acht Wochen auf, sind privat untergebracht und nehmen am Unterricht teil. In den vergangenen vier Jahren waren so insgesamt 55 Gymnasiasten in Ennis, 17 weitere sind im laufenden Schuljahr dort. „Das war von Anfang an ein Vorzeigeprojekt“, befand Widera. „Eltern müssen den Aufenthalt bezahlen, aber das ist ein Freundschaftspreis. Interessierte Schüler müssen sich mit einem englischsprachigen Lebenslauf bewerben. Für 2019 gibt es 19 Anmeldungen.“ Zudem haben zwei Langenfelderinnen in Ennis ein Praktikum absolviert. Drei irische Schüler und zwei Lehramtsanwärterinnen waren im Gegenzug am KAG, außerdem eine Praktikantin. Nach Wideras Angaben will jetzt auch die Prisma-Gesamtschule ein eigenes Austauschprogramm mit Ennis und dem umgebenden County Clare aufbauen.
Senlis: Jahrzehntelang hatte die nicht mehr bestehende Johann-Gutenberg-Realschule den Austausch mit der französischen Partnerstadt vorangetrieben. Jetzt pflegt das KAG die Kontakte dorthin. Nach einem Sonderprogramm waren sechs Gymnasiasten je drei Monate in Senliser Familien untergebracht und besuchten das Lycée Victor Hugo. Umgekehrt waren ebenfalls sechs französische Schüler drei Monate lang in Langenfeld und am KAG. Zudem beschäftigten beide Rathäuser je einen Praktikanten aus der Partnerstadt. Laut Widera beabsichtig auch die Prisma-Schule solch einen Austausch mit Gegenbesuchen. „Erste Kontakte sind hergestellt.“
Zuschüsse vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk
Gostynin: Den Austausch mit der polnischen Partnerstadt pflegt die Kopernikus-Realschule. 91 Mädchen und Jungen waren in den vergangenen sechs Jahren in Gostynin, 53 Schüler von dort in Langenfeld. Mit Zuschüssen des Deutsch-Polnischen Jugendwerks stehen bei diesen Begegnungen Geschichtsprojekte im Mittelpunkt; etwa gemeinsame Besuche in Krakau und Auschwitz beziehungsweise Köln, Düsseldorf und Oranienburg.
Montale : „Die italienische Partnerstadt ist bezüglich des Schüleraustausches Diaspora“, merkte Widera an. „Dort gibt es keine Schule mit Deutschunterricht.“ Auf eine Anfrage aus Montale hin starten in Zusammenarbeit mit der Prisma-Schule immerhin Brieffreundschaften in Englisch.