Was, wenn man Opfer oder Zeuge von Belästigung oder Taschendiebstahl in Bus und Bahn wird? Die Polizei Düsseldorf und die Rheinbahn geben Tipps.

Vielleicht ist das einem selbst ja schon mal passiert: Während der Bus- oder Bahnfahrt wird man Zeuge eines Taschendiebstahls. Oder man selbst oder ein Mitfahrer wird von Unbekannten belästigt. Dann ist Fingerspitzengefühl und das richtige Verhalten angesagt, damit die Situation nicht eskaliert. Die Polizei Düsseldorf und die Rheinbahn haben deshalb darauf hingewiesen, was zu tun ist, damit es gar nicht erst zu solchen Situationen kommt – und wie man handelt, falls es doch soweit kommen sollte.

Polizeipräsident Norbert Wesseler sagt zwar, dass die Zahl der Taschendiebstähle in der Landeshauptstadt im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gesunken seien, mahnt aber trotzdem zur Vorsicht. Denn: „Es ist unglaublich schwierig, Taschendiebstähle aufzuklären, die Aufklärungsquote ist bescheiden.“ Deshalb sei es wichtig, präventiv zu arbeiten.

Andere Fahrgäste direkt ansprechen

Zuletzt sei auch der ÖPNV vermehrt in das Blickfeld von Taschendieben geraten, die gerade die dunkle Jahreszeit nutzen. „Sie sind häufig bei Messen oder in der Altstadt unterwegs. Denn es gibt die Erwartungshaltung, dass die Leute in Düsseldorf gerade dort viel Geld in der Tasche haben“, sagt Wesseler. Die Polizei gibt den Tipp, Wertegenstände immer nah am Körper zu tragen.

Menschen, die hingegen belästigt werden, falle es häufig schwer, sich lautstark bemerkbar zu machen, so der Polizeipräsident. Aber wie verhält man sich in der Situation richtig?

„Nicht den Tarzan spielen“

Hauptkommissar Peter Werkmüller von der Kriminalprävention rät: „Wenn man belästigt wird, sollte man andere Fahrgäste oder den Fahrer direkt ansprechen und sagen, dass man Hilfe braucht.“ Für diejenigen, die zur Unterstützung eilen, sei es wichtig, nicht alleine zu helfen: „Suchen Sie sich immer andere Mitstreiter. Es wird nicht erwartet, dass man da den Tarzan spielt. Die eigene Sicherheit steht immer an erster Stelle.“ Und natürlich sollte man nicht zögern, die Polizei zu rufen – sofern der Fahrer sich nicht schon darum gekümmert hat.

Rheinbahn-Fahrerin berichtet von ihren Erlebnissen

Doris Mills hat solche Situationen in der Vergangenheit schon öfter entschärfen müssen. Sie fährt schließlich seit 28 Jahren bei der Rheinbahn Busse und Bahnen. „Es passiert zwar nicht so häufig, aber man merkt schon, dass die Hemmschwelle bei den Menschen im Laufe der Zeit gesunken ist – vor allem, wenn Alkohol im Spiel ist.“

Für das richtige Verhalten in brenzligen Situation habe Mills in den Jahren ein Bauchgefühl entwickelt, sagt sie. Und auch auf andere Fahrgäste sei in der Regel Verlass: „Mein Gefühl ist, dass die Zivilcourage da ist.“