Düsseldorf. Vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht hat ein 37-jähriger Deutscher ein Geständnis abgelegt. Er hatte sich den Taliban angeschlossen.
In einem Terrorprozess vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht hat der Angeklagte gestanden, sich im Jahr 2012 den Taliban angeschlossen zu haben. Gekämpft habe er wegen seiner angeschlagenen Gesundheit aber nicht, sagte der 37-Jährige am Freitag. Zum Prozessauftakt in der vergangenen Woche hatte der mutmaßliche „deutsche Taliban“ angegeben, an massiven psychischen Problemen zu leiden.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem Deutsch-Polen vor, bis Februar dieses Jahres am Hindukusch aufseiten der radikal-islamischen Taliban gegen afghanische und US-Truppen gekämpft zu haben. Der 37-Jährige ist wegen Terrorismus, versuchten Mordes und der Nutzung von Kriegswaffen angeklagt.
Im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet soll er einer Spezialeinheit zugeteilt worden sein und das Schießen mit der Kalaschnikow gelernt haben. Das gab der 37-Jährige zu. Zudem räumte er ein, einem Taliban-Kommandanten im Frühjahr 2014 vorgeschlagen zu haben, eine ferngesteuerte Autobombe zu bauen. Sein Argument: „Warum bei Selbstmordattentaten Kämpfer verschwenden.“ Er bestritt jedoch, auch selbst Sprengsätze gebaut zu haben. Der Mann war im Februar von Spezialkräften im Süden Afghanistans gefangen genommen worden. (dpa)