Düsseldorf-Vennhausen. . Hoffnung gibt es, aber auch ungeklärte Fragen: Wann endlich kommt Rewe an die Vennhauser Allee? Und zieht dann ein Drogeriemarkt nach?

Backwaren, Obst und Gemüse, Käse, Fleisch und Fisch. Für den Bedarf des alltäglichen Lebens reicht mittlerweile ein kurzer Trip zum Supermarkt, in dem es das breitgefächerte Angebot massenweise gibt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Doch nicht so in Vennhausen. Gerade für ältere Menschen ist ein Nahversorger seit der Schließung des Kaisers an der Vennhauser Allee vor fast drei Jahren nur noch schwer zu erreichen.

Kleiner Wochenmarkt füllt etwas die Nahversorgungs-Lücke

An diesem Ladenlokal soll ein Drogeriemarkt Interesse haben - aber nur, wenn vorher ein Supermarkt nach Vennhausen kommt.
An diesem Ladenlokal soll ein Drogeriemarkt Interesse haben - aber nur, wenn vorher ein Supermarkt nach Vennhausen kommt. © Götz Middeldorf

Zumindest etwas Erleichterung schafft seit einigen Monaten ein kleiner Wochenmarkt, auf dem jeden Donnerstag frisches Gemüse, Käsespezialitäten aus aller Welt und anderes angeboten werden. Ralf Kretzer steht auf seinem Wagen für internationale Käsespezialitäten und ist sich er Nahversorgungsproblematik im Stadtteil durchaus bewusst. Viele der Kunden sprechen das leidige Thema an. „Speziell für die Oma von nebenan ist das natürlich schwer“, sagt Kretzer. „Die freuen sich dann schon, dass wir hier stehen.“

Ähnliche Erfahrungen mit gesprächigen Anwohnern haben auch die Mitarbeiter auf den Wagen für Fleisch- und Backwaren gemacht. Obwohl der heiße Sommer die Kunden etwas ferngehalten hat, wird der Markt nun wieder gut angenommen, so wie zu Beginn. Eine Anwohnerin, die sich ein paar Scheiben Wurst einpacken lässt, ist skeptisch ob sich zeitnah ein Nahversorger oder eine ähnliche Alternative für das leerstehende Gebäude finden lässt. „Der Eigentümer hat genug Geld, dem kommt’s nicht drauf an ob da schnell wieder jemand drin ist oder nicht.“

SPD-Politikerin zum Supermarkt: „Das wird sich noch etwas ziehen“

SPD-Lokalpolitikerin Petra Reidt-Schmidt hat Kontakt zu Rewe und befürchtet: „Das dauert noch!“
SPD-Lokalpolitikerin Petra Reidt-Schmidt hat Kontakt zu Rewe und befürchtet: „Das dauert noch!“ © SPD

Mit diesem Eigentümer und dem potenziellen künftigen Nahversorger Rewe steht die Lokalpolitikerin Petra Reidt-Schmidt in Kontakt. Sie hat erfahren, dass es noch ungeklärte Fragen zwischen den beiden Parteien gibt. Vor allem die Renovierung des Gebäudes scheint strittig zu sein. Während der Vermieter verlangt, dass Rewe selbst renoviert, möchte Rewe ein fertiges Gebäude beziehen. „Da schieben sich beide Seiten gegenseitig die Schuld zu. Das wird sich noch etwas ziehen“, fürchtet die stellvertretende SPD-Vorsitzende von Vennhausen.

Supermarkt wäre gerade für ältere Vennhausener wichtig

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Sie weiß welche Probleme die Abwesenheit eines Supermarktes gerade für ältere Menschen bedeutet, die auf eine Einkaufsmöglichkeit in fußläufiger Entfernung angewiesen sind. Doch es hängt noch ein Rattenschwanz an der Geschichte. „Der Supermarkt war eine Art Zentrum von Vennhausen. Da hatten die Parteien Werbestände und auch die anreihenden Geschäfte wie der kleine Lottoladen haben vom Supermarkt profitiert“, sagt die SPD-Politikerin.

Drogeriemarkt will nur kommen, wenn es einen Nahversorger gibt

Ein weiteres Gebäude auf der Vennhauser Allee ist ebenfalls im Blick von Unternehmen. Ein Drogeriemarkt soll Interesse bekundet haben, doch „die wollen da nur rein, wenn es auch einen Nahversorger gibt“, so Reidt-Schmidt. Die Politik hat hier, abgesehen von stetigem Kontakt zu den beiden Parteien, nur wenig Handlungsspielraum. „Wir können keinem Eigentümer vorschreiben, was er mit seinem Gebäude zu machen hat“.