Düsseldorf/Karlsruhe. Eine 20-Jährige soll sich im Jahr 2013 dem IS in Syrien angeschlossen haben. Bei ihrer Einreise wurde sie am Freitag in Düsseldorf festgenommen.

Die Bundespolizei hat am Freitag ein mutmaßliches Mitglied der Islamistischen Vereinigung (IS) bei ihrer Einreise am Düsseldorfer Flughafen festgenommen. Dabei handelt es sich um die 20-jährige deutsch-algerische Staatsangehörige Sarah O., teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.

Ihr Fall hatte Schlagzeilen gemacht, weil die Gymnasiastin aus Konstanz am Bodensee erst 15 Jahre alt war, als sie nach Syrien reiste: Durch die Kontrollen kam sie mit einer gefälschten Vollmacht ihrer Eltern, einer Deutsche und eines Algeriers.

So soll die junge Frau im Oktober 2013 von Deutschland über die Türkei in das Bürgerkriegsland gekommen sein, um sich der terroristischen Vereinigung im Kampf gegen das Regime des syrischen Machthabers Assad anzuschließen. Dort soll sie auch an dem Aufbau eines islamischen Staates nach dem Vorbild der Scharia beteiligt gewesen sein.

Sarah O. versuchte Europäer nach Syrien zu locken

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Die 20-Jährige hat in Syrien auch eine Ausbildung im Umgang mit Schusswaffen erhalten. Anfang des Jahres 2014 heiratete sie einen IS-Kämpfer aus Köln. Auf ihrer später deaktivierten Facebook-Seite gab sie zur Person an, seit dem 4. Januar 2014 verheiratet zu sein und für Allah zu arbeiten.

Mit ihrem Mann zusammen übernahm sie dann ab Februar 2014 Wach- und Polizeidienste zur Sicherung der vom "IS" kontrollierten Gebiete. Vom IS bekamen sie eine möblierte Wohnung zur Verfügung gestellt, in der sie Neuankömmlinge vorübergehend aufnahm.

Darüber hinaus versuchte sie Personen aus Europa zur Ausreise nach Syrien zu bewegen, um dort für den "IS" am Jihad teilzunehmen. Das Paar soll dafür ein Monatsgehalt von rund 118 US-Dollar (rund 100 Euro) bekommen haben.

Von der Türkei abgeschoben

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Anfang 2018 floh Sarah O. in die Türkei und stellte sich dort den Sicherheitskräften. Die Türkei hat sie am Freitag nach Deutschland abgeschoben. Die Bundespolizei nahm sie anschließend bei ihrer Einreise am Düsseldorfer Flughafen fest.

Nach dpa-Informationen hat Sarah O. inzwischen drei Kinder, die sie mit nach Deutschland gebracht hat. Gegen sie lag ein Haftbefehls aus dem Jahr 2015 vor. Die Frau soll noch am Freitag dem Haftrichter v am Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt werden.

Zwei weitere IS-Anhängerinnen in U-Haft

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Der Generalbundesanwalt hat in den vergangenen Monaten schon zwei deutsche IS-Anhängerinnen in Untersuchungshaft nehmen lassen.

Ende Juni wurde die 27-jährige Jennifer W. in Schwaben festgenommen. Ihr konnten die Ermittler nach damaligen Angaben nachweisen, dass sie für den IS im Irak als «Sittenpolizistin» auf Patrouille ging.

Die 31 Jahre alte Sabine S., die Ende Juli im Großraum Karlsruhe festgenommen wurde, soll in Syrien einen ihr bis dahin unbekannten IS-Kämpfer geheiratet und mit diesem zwei Kinder bekommen haben. In einem Internet-Blog habe sie das Leben beim IS angepriesen.

Bundesanwaltschaft geht gegen weibliche IS-Anhänger vor

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Generalbundesanwalt Peter Frank will verstärkt auch gegen weibliche IS-Anhänger vorgehen. In den meisten Fällen ist das aber schwierig, weil die Frauen zwar oft Kämpfer heiraten und gemeinsame Kinder im Sinne der IS-Ideologie erziehen, aber nicht immer selbst aktiv werden oder gar zur Waffe greifen.

Den Haftbefehl gegen Sabine S. hatte der BGH zunächst verweigert - der bloße Aufenthalt beim IS und die Teilnahme am Alltagsleben reichten dem Ermittlungsrichter nicht aus. (red/mit dpa)