Düsseldorf. . An den kommenden beiden Wochenende sind wieder „Kunstpunkte“. Zum 22. Mal präsentieren sich Düsseldorfs Kreative in geballter Form.

446 Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstler sowie 76 Gäste öffnen im September wieder an 228 Kunstpunkten ihre Ateliers. Auch vier Gastkünstler der Stadt Düsseldorf werden erwartet, diesmal aus Israel, Belgrad, Zagreb und Glasgow. Die Besucherinnen und Besucher können gespannt sein und an den beiden Wochenenden 15./16. und 22./23. September den zahlreichen Malern, Bildhauern, Fotografen, Videokünstlern und sonstigen Kunstschaffenden in ihrem Arbeitsumfeld, samstags jeweils von 14 bis 20 Uhr und sonntags von 12 bis 18 Uhr, über die Schulter schauen. Dies ist die Gelegenheit, fernab von Galerien und Museen, den direkten Kontakt zu Künstlern und ihren Werken zu finden. Sonst kaum zugängliche, oft verborgene Orte, können bei den Kunstpunkten erkundet werden. Orte, an denen Ideen und Gedanken zur materiellen Form werden, an denen Kunstwerke entstehen - das sind die Kunstpunkte.

Außergewöhnliche analoge Fotos

Düsseldorfs ehemaligen Ladenlokalen und Hinterhöfen gibt es eine lebendige Szene. Der Stadtteil Flingern verzeichnet dabei eine besonders hohe Künstlerdichte, beispielsweise auf der Ackerstraße. Allein hier stellen am ersten Wochenende, 15./16. September, 28 Künstler an neun Kunstpunkten aus, darunter auch der Fotograf Michael Jonas und Jochen Saueracker mit seinen Collagen und Grafiken. Die Fotografin Renate Scherra (Ackerstraße 29a) zeigt ihre außergewöhnlichen analogen Fotoarbeiten.

Viele Künstler kann man auch an einem Ort besuchen, wenn man in die großen Atelierhäuser geht wie etwa in das älteste Atelierhaus der Stadt auf der Sittarder Straße 5, das BBK-Kunstforum (Birkenstraße 47), das Atelierhaus an der Theodor-Heuss-Brücke (Kaiserswerther Straße/Ecke Uerdinger Straße) oder auch die Golzheimer Siedlung auf der Franz-Jürgens-Straße. Im Ballhaus (Kaiserswerther Straße 390) zeigen der Fotograf H. G. Neuse, der Maler Ovadja Alkara und der Bildhauer Lothar Krüll eine Gemeinschaftsausstellung.

Von Malerei bis Video-Kunst

Die Birkenstraße bietet fünf Ateliers mit 15 Künstlerinnen und Künstlern. Darunter auch die versierte Video- und Medienproduzentin Gudrun Teich und die Malerin Gabriele Weide, die sich vor allem im Spannungsfeld zwischen Figuration und Abstraktion bewegt.

Am zweiten Kunstpunkte-Wochenende, 22./23. September, lockt vor allem die Lierenfelder Straße 39, wo unter anderem Manuel Franke, der die Kunst in der Düsseldorfer Wehrhahn-Linie mitgestaltet hat, sein Atelier öffnet, sowie Alexandra Klawitter, die mit ihren Objekten, Skulpturen, Plastiken und Zeichnungen besticht.

Kunst im Reisholzer Hafen

Auch im Süden gibt es zahlreiche große Atelierhäuser, beispielsweise auf der Walzwerkstraße 14, der Himmelgeister Straße 107 (Salzmannbau), und auch die Ateliers Höherweg sind immer einen Besuch wert. Der Verein Kunst im Hafen, Reisholzer Werftstraße 75/77, bietet gleich mehreren Künstlern in einem alten Lagerhaus direkt am Rhein sehr gute Arbeitsmöglichkeiten und ist seit Jahren ein beliebter Kunstpunkt.

Dieses Jahr werden vier Gäste aus Israel, Belgrad, Zagreb und Glasgow in der Sittarder Straße 5 erwartet. Aus dem Künstlerdorf Ein Hod in Israel kommt der Designer, Schauspieler und Regisseur Gil Becher, einer der Gründer des Arma-Theaters, das für ausgefallene Performances im öffentlichen Raum bekannt ist. Der Maler Jovan Dostanic aus Belgrad und die junge Künstlerin Jelena Lovrec aus Zagreb stellen in der Franz-Jürgens-Straße 12 aus.

Off-Räume gehören auch zu den Kunstpunkten

Auch die in Düsseldorf bestehende lebhafte Off-Szene präsentiert sich an den jeweiligen Freitagabenden vor den „Kunstpunkte“-Wochenenden, am 14. und 21. September. Die von Künstlern selbst organisierten Ausstellungsräume warten von 19 bis 22 Uhr mit Ausstellungseröffnungen und einem speziell für das Kunstpunkte-Publikum zusammengestellten Programm auf wie zum Beispiel Performances, Filme oder Konzerte.

Neben alteingesessenen Off-Räumen wie dem Metzgerei Schnitzel Kunstverein e. V. (Bilker Allee 233), dem Kultureck Otto Zwo (Ottostraße 2) und dem Parkhaus im Malkastenpark (Jacobistraße 6a) sind auch einige Off-Räume zum ersten Mal dabei wie beispielsweise „sonneundsolche“ an der Birkenstraße 44. Das erst 2017 gegründete „Subsol“ (Ackerstraße 67) zeigt Malerei und Objektkunst Im Sprink (Franklinstraße 30-34) treten in der Ausstellung „Massephase“ circa 50 Künstler aus dem Umfeld der Akademie Düsseldorf und der HfbK Hamburg mit ihren Werken gegeneinander an. Dazu stellen einige renommierte KünstlerInnen – darunter Bogomir Ecker, Pia Stadtbäumer, Anselm Reyle, Thomas Scheibitz, Dietmar Lutz, Nicola Ukic – aus.

Kulturrucksack für Jugendliche

Auch 2018 richtet sich die Aufmerksamkeit auf einige ausgesuchte Specials. Das Projekt „Metropolitan 2“ etwa wurde von Komponist und Musiker Christian Banasik und der Sopran-Sängerin Irene Kurka konzipiert. Bei der Performance interpretieren die beiden Förderpreisträger für Musik gemeinsam mit der Chorgemeinschaft „DIVA“ unter Leitung von Barbara Beckmann, sowie Marko Kassl (Akkordeon) und Alexander Herren (Orgel) die architektonischen Gegebenheiten akustisch und musikalisch neu. Das Text- und Installationskonzept des U-Bahnhofs „Kirchplatz“ von Enne Haehnle bildet die Grundlage. Die Performance findet am Samstag, 22. September, um 12 und 13 Uhr im U-Bahnhof und der anliegenden St. Peter Kirche statt.

Der Kulturrucksack NRW lädt zudem in Zusammenarbeit mit Jugendfreizeiteinrichtungen wieder Kinder und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren zu Atelierführungen ein. Sie können in Begleitung von Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstlern in Ateliers auf Entdeckungstour gehen.

Weitere Informationen finden sich unter www.kunstpunkte.de