Düsseldorf. . Der Flughafen Düsseldorf macht Autofahrern Druck: Ab 1. September kostet das Parken an der Abflugebene Geld - wenn das Auto zu lange steht.
Mal eben am Flughafen mit dem Auto Reisende abholen oder absetzen - am Flughafen Düsseldorf muss man sich da bald sputen, denn sonst wird es teuer! Ab 1. September kassiert der Flughafen erstmals Parkgebühren auch direkt an der Ankunfts- und Abflugebene.
Kaum waren am Montag die ersten Berichte dazu veröffentlicht, hagelte es Kritik. Dem Flughafenbetreiber wird Abzocke vorgeworfen, doch ein Sprecher wehrt sich: "Es geht uns darum, den Verkehr vor Ort zu entzerren. Zudem nehmen wir damit nur dann Geld ein, wenn die Leute die Zonen nicht so nutzen, wie es dort vorgeschrieben ist".
Rückstaus bis zum Autobahnzubringer
Die Schranken, die künftig den Verkehr regeln, wurden bereits vor Monaten aufgebaut. Inzwischen sind dort auch mehrere neue Parkautomaten aufgestellt worden, für die ab September notwendigen Tickets. Die müssen künftig auch Fahrer von Taxis bei Einfahrt in die Zone am Abflugbereich ziehen.
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Was ändert sich konkret: In der künftigen "Kiss and Fly" genannten Zone am Abflugbereich kann man ab September nur noch acht Minuten lang ein Auto kostenlos abstellen - läuft die Uhr weiter, wird es teuer: Ab Minute neun werden fünf Euro fällig. Alle weiteren fünf Minuten kosten drei Euro mehr. Wer die 30 Minuten Höchstparkdauer ausreizt, muss künftig 14 Euro zahlen. Wer eine Bankkarte mit NFC-Funktion hat, kann die Gebühr dann direkt kontakt- und bargeldlos an der Ausfahrt-Schranke zahlen. Wird ein Auto länger in der Zone geparkt, droht der Flughafen mit Abschleppen.
"Die neue Zeitvorgabe ist sogar eine Verbesserung", erklärt Flughafensprecher Christian Hinkel: Denn bis dato gilt im Abflugbereich ein eingeschränktes Halteverbot. Autos dürfen nur höchstens drei Minuten halten und das nur zum Ein- oder Ausladen. Fahrer dürfen den Wagen dabei nicht verlassen. "Doch daran halten sich viele nicht", sagt Hinkel. Das habe sogar schon zu Rückstaus bis zum Autobahnzubringer geführt.
Flughafen will Stress und Ärger an den Terminals vermeiden
Die Preise seien bewusst so hoch gesetzt worden, erläutert Hinkel. Man wolle Autofahrer "abschrecken", die an den Zonen geltenden Regelungen weiterhin zu missachten. Man hoffe, den Verkehr an der Abflugebene endlich zu entlasten und Staus und Hup-Stress zu vermeiden. So nah an den Terminaltüren der Abflugebene würden pro Stunde 1400 Autos gezählt. Es gibt dort aber insgesamt nur 80 Halteflächen für Autos.
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Auf der Ankunftsebene wird der Zeitdruck für Autofahrer sogar noch größer, teilte der Flughafen mit: Auch hier wird der Verkehr künftig durch Schranken geführt, die die Zeit stoppen. Nur, wer die etwa 300 Meter zwischen den Zu- und Ausfahrts-Schranken innerhalb von zwei Minuten verlässt, wird gratis durchgewunken. Ab drei Minuten Aufenthalt werden ab 1. September fünf Euro Gebühr fällig. Anhalten aber ist in dem Bereich schon jetzt gar nicht erlaubt: Es gilt ein absolutes Halteverbot, die Zone ist nur für den "reinen Durchfahrtsverkehr", erklärt man beim Flughafen: "Das Parkhaus P2, das „First Class Parken“ im P3 sowie das Sheraton Hotel sind durch die Zonen hinter den Schranken weiterhin erreichbar."
"Für die Taxis gibt es in der Ankunfts-Zone eine Ausnahme", sagt Hinkel. Sie sind von der Schranken-Regelung ausgenommen und fahren in einem gesonderten Bereich.
Stressfreier für Autofahrer mag es da sein, auch als Bringer oder Abholer den Wagen in den zentralen Parkhäusern des Flughafens abzustellen: Im Parkhaus P2 etwa kostet eine Stunde 4.50 Euro, im Parkhaus P3 4 Euro. Der Flughafen gibt den Fußweg zum Terminal mit ein und zwei Minuten an. Direkt unter den Terminals lässt sich in der Tiefgarage P1 parken. Das Parken dort ist ebenfalls günstiger, als es ab 1. September vor den Türen vom Abflugterminal ist: pro Stunde werden 5 Euro berechnet.