Düsseldorf. . Der Sozialplan für die etwa 400 verbliebenen Flugbegleiter der Lufthansa in Düsseldorf steht. Sie müssen nach Frankfurt oder München wechseln.

Die Lufthansa wird ihre Basis in Düsseldorf zum Ende des Winterflugplanes 2018/2019 am 30. März 2019 wie geplant schließen. Betroffen davon sind 400 Flugbegleiter am drittgrößten deutschen Flughafen, die zuletzt für die Kranich-Airline in Düsseldorf stationiert waren.

Lufthansa-Personal in Düsseldorf wird seit Jahren reduziert

Das Boden- und Kabinen-Personal wurde bereits seit Jahren reduziert. Und im März wurde den noch verbliebenen Mitarbeitern des fliegenden Personals der „Lufthansa Classic“ mitgeteilt, dass ihre Station dicht macht. Hintergrund ist laut Lufthansa die „strategische Entscheidung zur Konzentration auf die Hubs FRA und MUC“.

Das heißt: Künftig fliegt Lufthansa nur noch von Düsseldorf aus zu den Drehkreuzen Frankfurt und München – mit dort stationiertem Personal. Für die verbliebenden Mitarbeiter in Düsseldorf, die zuletzt von Düsseldorf aus für die täglichen New-York-Flüge sowie für Flüge von Frankfurt aus eingesetzt wurden, steht seit dieser Woche der Sozialplan: Sie haben die Möglichkeit, entweder aufzuhören oder zu den Lufthansa-Stationen nach München oder Frankfurt zu wechseln. Nach Informationen unserer Redaktion bietet Lufthansa pro Mitarbeiter eine Entschädigung in Höhe von 30 000 Euro.

Lufthansa hatte in Düsseldorf einst das komplette Kurz- und Mittelstrecken-Programm abgedeckt und bis zu fünf Langstrecken-Destinationen in die USA und nach Kanada. Durch den Kostendruck wegen zunehmender Konkurrenz ausländischer Airlines und der starken Fernstrecken-Expansion der inzwischen insolventen Air Berlin am Standort Düsseldorf hatte sich Lufthansa nach und nach aus dem Langstrecken-Geschäft zurückgezogen. Derzeit wird von „Lufthansa Classic“ nur noch eine Verbindung nach New York angeboten. Und auch die soll eingestellt und von der konzerneigenen Billig-Marke Eurowings übernommen werden.

Eurowings wurde zur Nummer 1

Auch bei Kurz- und Mittelstrecken-Flügen ist Lufthansa als Original-Marke seit mehreren Jahren nicht mehr in Düsseldorf aktiv. Die Flüge (mit Ausnahme zu den Drehkreuzen Frankfurt und München) wurden an Eurowings abgegeben. Die hat auch zahlreiche Verbindungen der insolventen Air Berlin übernommen und wurde so in Düsseldorf innerhalb weniger Monate zum Platzhirschen.

Als Nummer 1 hat Eurowings einen Marktanteil von etwa 40 Prozent in Düsseldorf, mit ihren anderen Marken Austrian, Swiss, Tyrolian und Lufthansa Classic hat die LH-Gruppe in DUS derzeit einen Marktanteil von etwa 50 Prozent. Zum Vergleich: Condor als Nummer 2 bringt es gerade einmal auf 9 Prozent.