Düsseldorf. Naturschützer vom BUND warnen vor zu warmem Rheinwasser. Neben dem Wetter tragen dazu auch Kohle- und Gaskraftwerke und Industriebetriebe bei.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt angesichts der hochsommerlichen Wetterlage vor steigenden Temperaturen im Rhein. In Kürze drohe die für die Gewässerökologie kritische Temperatur von 28 Grad Celsius überschritten zu werden, teilte der BUND am Donnerstag in Düsseldorf mit. Als Ursache für diese Entwicklung machten die Umweltschützer neben der derzeitigen Hitze- und Niedrigwasserperiode vor allem Kohle- und Gaskraftwerke sowie Industriebetriebe aus, die mit der Einleitung von aufgewärmten Kühlwasser für einen weiteren Anstieg der Temperatur im Fluss sorgten.
Temperaturen pendeln am Niederrhein um die 26 Grad
Die Fluss-Temperaturen am Niederrhein pendeln den Angaben zufolge derzeit um die 26 Grad Celsius. „Die vorausgesagten Extremtemperaturen von 37 Grad in Nordrhein-Westfalen und der weiter sinkende Abfluss lassen befürchten, dass der Rhein und einige seiner Nebenflüsse in den nächsten Tagen das kritische Limit von 28 Grad erreichen werden“, sagte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht. Spätestens ab 28 Grad sei „mit Schädigungen der Gewässerbiologie zu rechnen“. Sobald diese Temperatur erreicht oder überschritten werde, müssten Managementpläne zum Herunterfahren der Kraftwerke angewendet werden, hieß es.
Die zu hohen Temperaturen im Rhein können laut BUND dazu führen, dass sich Fische in kühlere Gewässer zurückziehen, um sich dort zu paaren und zu laichen. Auch die Trinkwasserversorgung kann beeinträchtigt werden: Bei Niedrigwasser steige die Konzentration von schwer abbaubaren Mikroverunreinigungen, zudem könne die Zahl von Keimen steigen, wenn das Trinkwasser zu warm ist.