Düsseldorf. . Demonstration am Samstag, 21. Juli, in Düsseldorf. Bürger setzen sich für sichere Fluchtwege und gegen Kriminalisierung von Helfern ein.
Die „Seebrücke“ ist eine internationale Bewegung, die von verschiedenen Bündnissen und Akteuren der Zivilgesellschaft getragen wird. Die Bewegung solidarisiert sich mit Menschen auf der Flucht und fordert europaweit sichere Fluchtwege, eine menschenwürdige Aufnahme von Geflüchteten sowie eine Entkriminalisierung der Seenotrettung. Aus diesem Grund startet am kommenden Samstag, 21. Juli, voraussichtlich ab 11 Uhr vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße 34-38, eine Demo zur Aktion Seebrücke.
Es sei unerträglich wie seit Wochen und Monaten eine humanitäre Katastrophe weiter angefeuert wird. Deutsche und europäische Richtungs- und Machtkämpfe werden unter Inkaufnahme von Menschenleben ausgetragen, heißt es in einer Mitteilung von „Seebrücke Düsseldorf “.
Solidarität ist wichtig
„Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ bereiten diese Veranstaltung gemeinsam mit vielen anderen Organisationen, Parteien, Einzelpersonen und Gruppen vor, darunter auch „Düsseldorf stellt sich quer“. Angemeldet wurde die Demo von der Düsseldorfer Grünen-Vorsitzenden Paula Elsholz.
„Es ist wichtig sich mit den Fliehenden und den Helfern zu solidarisieren. Es darf nicht sein, dass mittlerweile Helfer kriminalisiert werden und sich vor Gericht verantworten müssen“, so Elsholz. Menschenrechte werden nicht an Grenzen aufgegeben, sie gelten überall. Es gehe bei der Demo am Samstag aber auch darum, zu verdeutlichen, „was wir wollen, in was für einem Europa wollen wir leben?“
Entsetzen über Kriminalisierung von Helfern
Johannes Dörrenbächer, Sprecher von „Düsseldorf stellt sich quer“, ist entsetzt über die Kriminalisierung der Helfer. „Es kann nicht sein, dass Boote – wie die Lifeline – keinen Hafen anfahren können, das Kapitänen der Prozess gemacht wird. Wir wollen mehr Retter, die Menschen aus dem Wasser ziehen. Dass das nun kriminalisiert wird zeige die Abstumpfungspolitik der EU.“
Hildegard Düsing-Krems, Vorsitzende des Vereins „Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ setzt sich seit Jahren für Flüchtlinge ein. „Ich arbeite eng mit Syrern zusammen. Sie erzählen mir von ihren Frauen, Kindern, Freunden, die noch in der Heimat sind, unter Beschuss stehen und noch den langen Weg der Flucht auf sich nehmen wollen“, so Düsing-Krems. Es sei aber ein Skandal, dass Europa zusieht, wie diese Menschen dann im Mittelmeer ertrinken.
Ampelkoalition signalisiert Aufnahme von Flüchtlingen
Sie ist jedoch froh, dass wenigstens in Düsseldorf die Ampelkoalition signalisiert habe, durchaus Menschen aufnehmen zu wollen. „Düsseldorf steht für Humanität.“ Und das wolle man auch bei der Demo zeigen.
Auch die DGB-Stadtverbandsvorsitzende Sigrid Wolf wird Samstag an der Demo teilnehmen. „Wir sind der Meinung, dass man den Menschen in Seenot helfen muss. Es tut Europa nicht gut, die Grenzen dicht zu machen“, so Wolf. Man müsse vielmehr nach Lösungen suchen anstatt „Flüchtlinge hin und her zu schieben“. Zudem sei es menschenverachtend, das Engagement Menschen zu helfen strafbar geworden sei. „Das zeigt, dass Seehofers Früchte Wurzeln schlagen“, so Wolf – und das könne einfach nicht sein.
Die Demoteilnehmer sollen gerne mit etwas Orangefarbenen kommen. Die Demo endet aller Voraussicht nach um 13.30 Uhr mit einer Abschlusskundgebung am Burgplatz.