Düsseldorf. . Der Düsseldorfer SPD-Chef Andreas Rimkus fordert, dass die Ticketpreise der Rheinbahn sinken sollen. Auch ein Thema für Kommunal-Wahlkampf.
Die Fahrpreise der Rheinbahn werden schon wieder ein Fall für die Politik: SPD-Chef Andreas Rimkus fordert, dass die Ticketpreise sinken – und geht davon aus, dass die Sozialdemokraten das Thema auch in den Wahlkampf für die Kommunalwahl 2020 einbringen werden. Ein Vorbild ist die österreichische Hauptstadt Wien, die Tickets zum Jahrespreis von 365 Euro anbietet – und einen deutlichen Zuwachs an Fahrgästen verzeichnet. „Wir sehen in Wien, dass es geht,“ sagt Rimkus.
Das Bundesumweltministerium plant derzeit, mit fünf Modellkommunen einen niedrigeren Preis für Zeitkarten auszuprobieren. Rimkus kritisiert, dass sich Düsseldorf nicht für das Experiment gemeldet hat. In NRW ist nur Essen dabei. Dort sollen Neukunden 30 Monate fahren, aber nur 15 für ein Abo bezahlen und Freifahrten im Carsharing sowie einen Taxigutschein pro Monat dazu erhalten.
Ticketerlöse wichtige Einnahmequelle
Die Verkehrsbetriebe beobachten solche Experimente mit Sorge. Als die Bundesregierung kürzlich sogar einen kostenlosen ÖPNV angedacht hatte, um ein Zeichen gegen die Diesel-Fahrverbote zu setzen, hatte sich auch die Rheinbahn ablehnend positioniert: Die Erlöse aus den Tickets sind die wichtigste Einnahmequelle für die Firmen, die Rheinbahn etwa setzte 230 Millionen Euro im vergangenen Jahr um. Um die Lücke zu schließen, müsste die öffentliche Hand ihre Zuschüsse erhöhen - die Unternehmen fürchten eine noch stärkere Abhängigkeit von der Politik.
Rimkus stimmt zu, dass auch weiter Geld für gute Löhne und Investitionen da sein müsse. Allerdings sei es auch wichtig, den ÖPNV attraktiver zu machen – zumal mehr Fahrgäste ein gutes Argument für mehr Investitionen seien. In Wien ist das mit dem günstigeren Ticket geglückt: Seit Einführung 2012 ist die Zahl der Jahreskarteninhaber von 373 000 auf 780 000 gestiegen.