Düsseldorf. Kurz vor dem Start der Sommerferien in NRW steht Kötter am Düsseldorfer Flughafen massiv unter Druck. Der Sicherheitsdienst verspricht Besserung.

Das Sicherheitsunternehmen Kötter, das für die Kontrollen am Flughafen Düsseldorf zuständig ist, steht vor dem Start der Sommerferien in NRW massiv in der Kritik. Bundespolizei und Flughafen drängen auf Verbesserungen bei den Personen- und Handgepäckkontrollen – die Gewerkschaft Verdi kritisiert die Arbeitsbedingungen. Nach einer Abmahnung durch die Bundespolizei äußerte sich das Unternehmen am Mittwoch zu den Vorwürfen.

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Christian Stahl
Von Christian Stahl (c.stahl@nrz.de)

Kötter-Geschäftsführer Peter Lange kündigte an, die Abmahnung als Ansporn für die eigene Arbeit zu nehmen. Für den Start der verkehrsreichsten Zeit ab dem 13. Juli sei man gewappnet: „Wir werden alles dafür tun, um unseren Auftrag auch in den Sommerferien zuverlässig erfüllen zu können“, so Lange.

Das Unternehmen hatte erst vor Kurzem erklärt, man werde zum Ferienstart rund 180 zusätzliche Kräfte an den Kontrollstellen am Düsseldorfer Airport haben. Davon seien 135 Kräfte bereits unter Vertrag, weitere Luftsicherheitsassistenten befänden sich in der Ausbildung.

Unterstützung aus Goch

Zudem bekommt Kötter Unterstützung: So wird das Gocher Unternehmen Agello Aviation, das für den Sicherheitsdienst am Airport Weeze zuständig ist, mit zwölf Mitarbeitern aushelfen.

Im September 2017 war es am drittgrößten deutschen Flughafen wegen überlanger Wartezeiten zu Handgreiflichkeiten zwischen Passagieren gekommen. Wegen des Personalmangels mussten auch Bundespolizisten an den Personenkontrollen teilnehmen.

Kötter-Geschäftsführer Peter Lange gelobt Besserung.  Foto: Martin Möll
Kötter-Geschäftsführer Peter Lange gelobt Besserung.  Foto: Martin Möll © Martin Möller

Solche personellen Engpässe will die Sicherheitsfirma auch durch Prämien verhindern: So sollen Mitarbeiter etwa 750 Euro für fünf Wochen ohne Fehlzeit erhalten.

Die Gewerkschaft Verdi kritisierte diese Maßnahme am Mittwoch scharf. So eine „Bleib-gesund-Prämie“ könne zwar für den Moment helfen, verschleppe das Problem aber nur“, sagte Verdi-Sekretär Özay Tarim. „Kötter muss die Arbeitsbedingungen verbessern und mehr Personal einstellen“. Das Schlüsselproblem liege in der „erschreckenden Durchfallquote“ in der Kötter-Akademie.

Hohe Durchfallquote

Die liegt laut Lange bei rund 60 Prozent – Verdi nennt deutlich höhere Zahlen. Ein Sprecher des Flughafens äußerte sich am Mittwoch kritisch: „Die nun von der Bundespolizei ausgesprochene Abmahnung bestätigt uns in unserer Skepsis und wir erneuern unsere Forderung, dass die schönste Zeit des Jahres in Düsseldorf nicht von langen Wartezeiten beeinträchtigt werden darf.“