Düsseldorf. . Nach den massiven Problemen im Vorjahr soll der Sommer am Airport „signifikant besser“ laufen. Sechs Arbeitsgruppen werkeln an Konzept für 2019.

Der Flughafen Düsseldorf investiert einen Millionenbetrag, um den Service und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Nach einigem Ringen haben sich auch die privaten Anteilseigner bereiterklärt, die Maßnahmen zu finanzieren und damit einen schmaleren Gewinn akzeptiert. Alle Prozesse, die ein Passagier durchläuft, von der Anfahrt bis zum Verlassen des Terminals, werden im Detail in den nächsten Monaten durchleuchtet. Sechs Arbeitsgruppen sind eingerichtet, eine weitere wird die Implementierung neuer Abläufe überwachen und ein Qualitätsmesssystem einrichten.

Es wird nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht, die in den Augen von Fluggästen diesen Namen auch verdienen. Im Herbst soll das Maßnahmenpaket vorgelegt und verabschiedet werden, so dass die notwendigen Investitionen in den Wirtschaftsplan 2019 aufgenommen werden können.

Große Probleme letzte Woche

Rückblende: Der Abreisetag am Düsseldorfer Flughafen sorgte bei vielen Passagieren im vorigen Jahr für massiven Stress. Die Sicherheitskontrollen erwiesen sich als Nadelöhr. Das von der Bundespolizei mit den Kontrollen beauftragte Sicherheitspersonal Kötter hatte zu wenig Personal vor Ort. Zahlreiche Passagiere mussten so lange anstehen, dass sie ihren Flug verpassten. Die Schlangen im Terminal waren teils sogar so lang, dass die Zugänge zur Halle gesperrt werden mussten. Erst als Bundespolizisten mit anpackten, lief es besser.

Erst vorige Woche zeigte sich wieder, wie wichtig es ist, dass die Flughafengesellschaft besser nicht tatenlos zusieht, wenn etwas schiefgeht. Passagiere mussten nach der Landung zwei Stunden und länger auf ihre Koffer warten. Ein Problem, das wohlvertraut ist. Der Flughafen hat, nachdem er mit seinem Gepäckdienst selbst keine Rolle mehr spielt, für die Vergabe einer weiteren Lizenz gesorgt, so dass nun zwei Unternehmen (Aviapartner und Acciona) um Aufträge konkurrieren.

Pro Schicht 20 Mitarbeiter mehr

Kommt es dennoch zu Pannen, sollen im Sommer vom Flughafen bezahlte Mitarbeiter als Helfer im Ernstfalle agieren. Zur Information der Passagiere werden pro Schicht bis zu 20 Personen mehr im Terminal eingesetzt. Im Sicherheitsbereich sollen es pro Schicht bis zu zehn eigene Mitarbeiter sein, die beim Gepäckhandling unterstützen. Um die vier Millionen Passagiere erwartet der Flughafen in den Sommerferien, die Mitte Juli beginnen. Erstmals eingesetzt wird dann eine neue Sensortechnik. Die Passagierströme werden ausgewertet und gelenkt, wenn sich etwa an anderer Stelle bei den Sicherheitskontrollen nicht so lange Warteschlangen befinden.

In einem zweiten Schritt wird eine Datenbank mit den Angaben gefüttert und der Personaleinsatz entsprechend gesteuert. Urlauber nach Mallorca kommen beispielsweise früher zum Check-in als Berlin-Reisende, die zudem oft keinen Koffer aufgeben. Solche und viele weitere Details sollen die Verweildauer für den Passagier angenehmer machen, weil die Abläufe um ihn herum besser organisiert sind. Dazu gehört auch die Frage, ob es im Abflugbereich genug Steckdosen gibt, an denen die Handys aufgeladen werden können. Zudem soll es bald jeden Tag einen Qualitätsbericht geben. Dort fließen die Erfahrungen der Kunden ein. Die Fluggäste können dann an vielen Stellen ein Feedback geben: Sind sie mit der jeweiligen Dienstleistung zufrieden oder nicht? An manchen Toilettenanlagen etwa ist dies bereits möglich, dort kann die Sauberkeit bewertet werden.