Düsseldorf. . Eine Absage des umstrittenen Ed Sheeran-Konzertes in Düsseldorf würde der Stadt enorm schaden, sagt der Geschäftsführer des Konzertveranstalters.
Das Ed Sheeran-Konzert am 22. Juli ist äußerst umstritten. Gestern kam der Geschäftsführende Gesellschafter von FKP Scorpio, Folkert Koopmans, nach Düsseldorf, um sich über die Lage detailliert zu informieren. Der Manager ist über die Entwicklung mehr als verwundert, weil er fachlich für die Durchführung des Konzertes keine besonderen Schwierigkeiten hat kommen sehen. „Die Voraussetzungen auf den Messe-Parkplätzen sind ideal“, sagt Koopmans unserer Redaktion. „Das Areal kann nach allen Seiten entfluchtet werden.“
Konzert-Absage wäre ein „Super-Gau“ für den Veranstalter
Sollte das Konzert wegen der politisch verqueren Lage nicht zustande kommen, erwartet Koopmans „einen Super-Gau“. Ein Umzug zu einem anderen Standort sei angesichts des kurzen Vorlaufs nicht möglich. Es trete ein Schaden von mindestens fünf Millionen Euro für sein Unternehmen ein, aber langfristig auch für die Stadt Düsseldorf. Dies sei keine Drohung, sondern eine einfache Konsequenz, und dieses Signal werde europaweit wahrgenommen. „Man muss sich aufeinander verlassen können.“ Sei das nicht der Fall, bleibe man weg. Er werde dann keine weiteren Konzerte mehr nach Düsseldorf bringen.
FKP Scorpio wollte das Sheeran-Konzert ursprünglich in Essen veranstalten, dort gab es Probleme mit Vogelschutz und Bombenfunden. Da Koopmans den neuen Arena-Chef Michael Brill seit mehr als 20 Jahren kennt und von seinen Plänen wusste, auf den Messe-Parkplätzen 2019 den D.Live Open-Air-Park einzurichten, fragte er Düsseldorf als möglichen Ersatzstandort an. Eine Abstimmungsrunde mit den Behörden von Feuerwehr bis Ordnungsamt habe ergeben, dass das Konzert machbar sei. Nach diesem Signal sei es in allen Städten üblich, mit den Verhandlungen über die Details zu beginnen und parallel den Ticketverkauf zu starten. „In mehr als 20 Jahren ist uns noch nie eine Genehmigung versagt worden“, sagt Koopmans.
Vier bis fünf Monate bis zur Genehmigung seien eine normale Zeitspanne. So sei es auch letztes Jahr in Hamburg gewesen, wo FKP Scorpio die Rolling Stones in den Stadtpark, der nach mehr als 20 Jahren erstmals wieder bespielt worden sei, gebracht habe. Der Prozess zur Genehmigung sei entscheidend, nicht der Tag der Unterschrift. „Eine Ausfertigung zehn bis 14 Tage vorher ist normal.“ Die Kritik des Panikforschers Michael Schreckenberg, der verkünden ließ, man setze sich in Düsseldorf damit über alle Regeln hinweg, sei selbst realitätsfern. „Er hat ja in keinen einzigen Plan geguckt.“
FKP Scorpio gehört zur Europas Top-Veranstaltern mit im Jahr mehr als 2500 Konzerten. Aktuell sind 170 Tourneen im Verkauf. Im Sommer finden 30 Großkonzerte mit bis zu 80 000 Zuschauern statt, darunter solche mit den Rolling Stones, Ed Sheeran, den Foo Fighters und den Toten Hosen. Zudem werden 20 Festivals wie das Hurricane Festival durchgeführt. Das Düsseldorfer Konzert sei in seinen Augen nichts Besonderes, sagt Koopmans. Im Gegenteil, drei Tage später baue man das gleiche Setting in Hamburg auf, wieder für Ed Sheeran.
Der Trend geht laut Koopmans von Camping- zu Stadt-Festivals, bei denen die Besucher in Hotels übernachten. Die Gäste würden älter und schätzten Komfort, die Wetterumschwünge und Starkregen-Ereignisse hätten in der vergangenen zehn Jahren zugenommen. Solche Stadt-Festivals könne er sich auch gut für Düsseldorf vorstellen.