Düsseldorf. . Erst wollte die Bundeswehr die Kaserne weiterführen, jetzt ist wieder die Aufgabe der Immobilien im Gespräch. Die Stadt plant dort ein Wohngebiet.

Die Bundeswehr will die Bergische Kaserne in Hubbelrath offenbar doch nicht unbedingt behalten. Dies erfuhr die Bundestagsabgeordnete und Ratsfrau Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) auf Nachfrage im Verteidigungsministerium. „Der Standort Bergische Kaserne spielt bei den Bundeswehr-Standortplanungen möglicherweise doch keine zentrale Rolle mehr“, berichtet die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag. Es gebe aber noch keine Klarheit. „Die Prüfung sämtlicher Standortentscheidungen ist noch nicht abgeschlossen und wird auch noch einige Zeit andauern“, hieß es.

FDP-Frau kritisiert das Hin und Her des Militärs

Marie-Agnes Strack-Zimmermann kritisiert die Bundeswehr: Erst stand die Aufgabe der Kaserne fest, dann sollte sie von der Bundeswehr doch weiter genutzt werden – und jetzt ist wieder die Aufgabe im Gespräch.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann kritisiert die Bundeswehr: Erst stand die Aufgabe der Kaserne fest, dann sollte sie von der Bundeswehr doch weiter genutzt werden – und jetzt ist wieder die Aufgabe im Gespräch. © : Max Schade

Strack-Zimmermann kritisiert das Hin und Her aus dem Ministerium. „Ich möchte vor allem Klarheit darüber, ob wir als Stadt planen können“, sagt sie. Daher frage sie immer wieder nach. Von der Entscheidung der Bundeswehr hängt ab, ob und wann der Wohnungsbau mit bis zu 3000 Einheiten auf dem großen Militärgelände im Düsseldorfer Osten beginnen kann. Dort war lange eines der größten neuen Quartiere der Stadt geplant – bis das Verteidigungsministerium kürzlich überraschend zurückruderte: Wegen der weltweit angespannten Sicherheitslage will man nicht vorschnell zu viele Standorte für die Truppen aufgeben, hieß es.

Die Kaserne steht seit elf Jahren weitgehend leer

Das Gelände war bis Ende vergangenen Jahres für die Unterbringung von 300 Flüchtlingen genutzt worden. Die Kaserne steht ansonsten seit elf Jahren weitgehend leer, zuletzt war nur noch das Heeresmusikkorps an der Knittkuhler Straße stationiert. Die ältesten Teile der Kaserne stammen von 1937, viele der insgesamt 39 Gebäude gelten als komplett marode. (arl)