Düsseldorf. . Die Sanierung des denkmalgeschützen Gebäudes sollte ursprünglich 15 Millionen kosten. Neben der Kostenexplosion gibt es Verzögerungen beim Bau.

15 Millionen Euro sollte die Sanierung des maroden Schauspielhauses kosten. Das sieht ein Bedarfsbeschluss des Stadtrates vom November 2016 vor. Das reicht nicht. Bei weitem nicht! Nach NRZ-Informationen geht die Stadt derzeit von 19,5 Millionen aus – 4,5 Millionen (30 Prozent) mehr als bisher geplant. Das wurde bei einem Treffen mit Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, den beauftragten Architekten und vertretern der Fraktionen im Stadtrat, der so genannten „Kleinen Kommission Schauspielhaus“ deutlich.

OB spricht bereits von „mehr als 20 Millionen“

Dabei wird es kaum bleiben: Während Oberbürgermeister Geisel gestern vor Gästen im Industrieclub die Kosten für die Schauspielhaus-Sanierung mit „mehr als 20 Millionen“ bezifferte, warnten auch die Architekten vor weiteren Kosten: Es gebe weitere Risikofaktoren. Woraus sich die Mehrkosten ergeben, sagten die Architekten bei der„Kleine Kommission“ auf Nachfrage nicht eindeutig. Das ärgerte einige Teilnehmer. Zumal auch die vorgelegten Unterlagen bei Fraktionsvertretern auf Kritik stießen. Ein Teilnehmer: „Kein normaler Mensch würde in seinem privatlebenwirtschaftlich so handeln.“

Kosten für Fassaden-Arbeiten 60 Prozent teurer als geplant

Die seit Jahreswechsel laufenden Arbeiten an der Fassade sind bereits verzögert. Bereits im November hatte die NRZ exklusiv über explodierende Preise berichtet, was aber zu keiner Reaktion bei der Stadt führte. Die Kosten für den Abriss der markanten, geschwungenen Schauspielhaus-Fassade lagen plötzlich bei 1,6 Millionen Euro. Ursprünglich waren für Demontage und Entsorgung der Stahlblech-Konstruktion nur eine Million Euro vorgesehen. Damit war die veranschlagte Summe bereits um 60 Prozent überschritten. Die hohen Kosten wurden von einem der zwei Bieter der nicht-öffentlichen Ausschreibung für den städtischen Abriss-Auftrag mit komplizierten Gerüstbau für die Arbeiten begründet: Der habe mit 35 Prozent einen wesentlichen Teil der Leistungen ausgemacht.

Bleibt es bei der geplanten Wiedereröffnung im September 2019?

Die Fassaden- und Dach-Sanierung soll bis August 2019 abgeschlossen sein. Dann sollen auch die Werkstätten und Büros wieder bezogen werden. Die Aufnahme des Spielbetriebes ist für September 2019 geplant. Der Termin soll trotz der Bauverzögerungen gehalten werden. Das allerdings wird von Teilnehmern der „Kleinen Kommission Schauspielhaus“ bezweifelt.