In einer Vielzahl an wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass gestillte im Vergleich zu nicht-gestillten Kindern einen gesünderen Start ins Leben haben. Doch hat Stillen auch Langzeitwirkungen auf die Gesundheit der Mutter?
In einer Vielzahl an wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass gestillte im Vergleich zu nicht-gestillten Kindern einen gesünderen Start ins Leben haben. Doch hat Stillen auch Langzeitwirkungen auf die Gesundheit der Mutter?
Diese Frage haben Wissenschaftler nun mit Daten einer amerikanischen Krankenversicherung untersucht. In dieser sogenannten CARDIA-Studie wurden vor 30 Jahren über 1200 Frauen mit Geburten erfasst, die im Laufe von 30 Jahren Nachbeobachtungszeit mehrfach auf Erkrankungen untersucht wurden. Dabei zeigte sich, dass das Risiko einen Diabetes-Typ zu entwickeln mit der Stilldauer zusammenhing. Frauen, die weniger als sechs Monate gestillt haben, hatten in der Langzeitbeobachtung ein um 25 Prozent niedrigeres Diabetesrisiko. Bei einer Stilldauer von mehr als sechs Monaten konnte das Diabetesrisiko sogar halbiert werden. Bei den statistischen Analysen wurden keine Faktoren wie z. B. eine Schwangerschaftsdiabetes identifiziert, die diesen deutlichen Unterschied erklären könnten. Diese Ergebnisse sind erstaunlich, denn in der Phase des Stillens besteht zwar ein höherer Grundumsatz, doch diese kurze Phase erklärt sicher nicht die Langzeiteffekte über 30 Jahre Beobachtungszeit. Eine mögliche Erklärung, die die Autoren diskutieren, könnte in einem langfristig veränderten Hormonhaushalt liegen. So ist bekannt, dass auch viele Jahre nach dem Stillen das Hormon Prolaktin im Blut von Frauen erhöht nachweisbar ist.
Der durch Stillen ausgelöste Langzeitschutz zeigt wieder einmal, dass wir die Natur noch immer nicht komplett verstanden haben.
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