Düsseldorf. . 168 Klüh-Mitarbeiter am Flughafen Düsseldorf sind ab Ende des Jahres ohne Job. Gewerkschaft IG Bau fordert Sozialtarifvertrag.

Am Düsseldorfer Flughafen könnte es noch im Advent Streiks geben – mit schmutzigen Toiletten und dreckigen Gates. Der Grund: Die Dienstleistungsfirma Klüh Cleaning GmbH will alle 168 Reinigungskräfte am Airport bis Ende des Jahres auf die Straße setzen. „Einem Teil der Beschäftigten ist bereits gekündigt worden“, sagte am Donnerstag Mahor Sahin von der IG BAU. Für den Sekretär der zuständigen Gebäudereiniger-Gewerkschaft, steht fest: „Wenn nicht bald ein Sozialtarifvertrag für die Mitarbeiter vorgelegt wird, könnte der Arbeitskampf schnell starten.“

Hintergrund ist die Neuausschreibung der Reinigung durch die Flughafen GmbH, die zu einem Firmenwechsel geführt hat. Die IG BAU fordert den bisherigen Dienstleister Klüh auf, die Mitarbeiter weiter zu beschäftigten. Sahin: „Wenn sie das partout ablehnen sollten, müssen in einem Sozialtarifvertrag die Folgen für die Beschäftigten abgefedert werden. Dazu gehört auch eine solide Abfindung“. Die Reinigungskräfte hätten bereits eine eigene Tarifkommission gebildet. „Sie sind zum Kämpfen bereit, sollte die Firma nicht auf die Forderungen eingehen.“

Ab Januar übernimmt die Dr. Sasse AG das Reinigungsgeschäft am Flughafen. Von ihr verlangt die IG BAU eine Übernahme-Garantie für alle 168 Beschäftigten der Alt-Firma. Sahin hat die Geschäftsführung dazu aufgefordert, das Gespräch mit der Gewerkschaft zu suchen.

Übernahme-Garantie für Klüh-Personal gefordert

Zugleich sieht die IG BAU den Flughafen-Betreiber in der Verantwortung. „Wer die Reinigungsaufträge neu vergibt, dem kann es nicht egal sein, was mit den Beschäftigten passiert.“ Sahin appelliert an die Verantwortlichen in Aufsichtsrat und Geschäftsführung, den Druck auf den neuen Dienstleister zu erhöhen. „Statt befristeten Arbeitsverhältnissen muss es unbefristete geben. Für die Klüh-Beschäftigten brauchen wir eine Übernahme-Garantie. Der Flughafen kann und muss jetzt handeln.“

Unterdessen hat sich auch der Düsseldorfer SPD-Chef und Bundestagsabgeordnete Andreas Rimkus eingeschaltet: Auf seine Initiative gibt es im Januar ein Gespräch mit Oberbürgermeister, Flughafen, dem neuen Dienstleister Dr. Sasse sowie IG Bau und DGB. Man brauche ein positives, arbeitsmarktpolitisches Signal“, sagte Rimkus am Donnerstag der NRZ. Ziel müsse sein, dass die Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeitsplätze behalten.