Patrick Sondenheimer konnte vor zwei Jahren den Absturz der Germanwings-Maschine nicht verhindern und starb. Ein Stiftungsfonds erinnert an ihn.
Düsseldorf. Am Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt, gedenken Menschen der Verstorbenen. Neben der Trauer und der Suche nach Trost bietet der Tag auch die Möglichkeit, die Frage nach dem Sinn zu stellen und den Aufbruch zu etwas Neuem zu wagen. Wie ein solcher Schritt aussehen kann, zeigt Anne Katharina Sondenheimer. Die Gerresheimerin verlor im März 2015 ihren Mann Patrick, ihre beiden Kinder den Vater. Der damals 35-jährige Pilot konnte bei einem Flug von Barcelona nach Düsseldorf nicht verhindert, dass der Co-Pilot die Maschine in den französischen Alpen in selbstmörderischer Absicht abstürzen ließ. Alle 150 Insassen starben.
Stiftungsfonds heißt nach dem toten Piloten
Zweieinhalb Jahren nach diesem schweren Schicksalsschlag hat Anne Katharina Sondenheimer nun einen Stiftungsfonds gegründet und ihn nach ihrem verstorbenen Mann benannt: Patrick-Sondenheimer-Stiftungsfonds. Dies sei eine sehr persönliche Entscheidung gewesen, erklärt die Witwe. „Aber ich sehe es als Auftrag, mit seinem Namen etwas aufzubauen, dass uns zusammenhält.“ Unter dem Dach der Bürgerstiftung Gerricus soll der Stiftungsfonds insbesondere Kinder und Jugendliche unterstützen, die im Seelsorgebezirk der katholischen Pfarrgemeinde St. Margareta in Gerresheim und Vennhausen leben und um einen nahen Angehörigen trauern.
Auf diese Weise möchte Anne Katharina Sondenheimer die selbst erfahrene Hilfe weitergeben. „Nach dem Tod meines Mannes haben meine beiden Kinder und ich sehr viel Unterstützung bekommen“, sagt Anne Katharina Sondenheimer. Stärke und Orientierung vermittelte ihnen vor allem die Familientrauerbegleitung durch das Institut Merlinos in Kaarst. Aufgrund dieser positiven Erfahrung reifte in ihr der Plan, Kinder und Jugendliche in Lebens- und Trauerkrisen zu unterstützen und zu begleiten, deren Eltern sich professionelle Unterstützung nicht leisten können. „Die Kollegen meines Mannes haben Unvorstellbares geleistet. Es wurde viel gespendet. Das möchte ich nun gerne jungen Menschen und ihren Familien zuteilwerden lassen – jungen Menschen, deren Welt durch den Verlust eines ihnen nahestehenden Menschen wackelt und wieder gefestigt werden muss.“
Ein erstes Projekt ist bereits umgesetzt
Ein erstes Projekt hat Anne Katharina Sondenheimer bereits umgesetzt. Sie unterstützt die Arbeit von Petra Mainka-Bersch, einer systemischen Kinder-, Jugend- und Familientrauerbegleiterin, die auch als Musiklehrerin mit Flüchtlingskindern arbeitet. Der Stiftungsfonds unterstützt die Supervision, die nötig ist, um die Konfrontation mit schlimmen Schicksalen zu verarbeiten.
Die Gerresheimerin hofft auch auf Unterstützung und viele Spenden für den Patrick-Sondenheimer-Stiftungsfonds. Neben der Trauerbegleitung hat sie noch weitere Ideen: „Angedacht ist ein Theaterprojekt für Kinder, mit dem auf die Themen Trauer und Trost altersgerecht aufmerksam gemacht werden soll.“