Düsseldorf. Die Pläne für die Neugründung der traditionsreichen Düsseldorfer Airline LTU nehmen Gestalt an. In drei Jahren könnten die Flieger starten.
Mitarbeiter der früheren LTU und der Air Berlin als deren Nachfolgegesellschaft planen die Neuauflage der traditionsreichen Düsseldorfer Fluglinie. Am Wochenende wurden weitere Details bekannt: Die neue LTU soll ins Langstreckengeschäft einsteigen. Inner-europäische Strecken kommen nicht in Frage. „Da ist kein Geld zu verdienen“, sagt Michael Hövel, auf Beratung von Fluggesellschaften und Flughäfen spezialisierte Unternehmensberater aus Tönisvorst. Bei Langstrecken allerdings müsse man Ziele suchen, die noch nicht von anderen Airlines belegt sind. Davon allerdings gebe es genug. „Man muss eine Lücke definieren und füllen“, sagt Hövel.
Mindestens drei Flieger benötigt
Und: Eine Fluggesellschaft braucht zur Wirtschaftlichkeit mindestens drei Flieger, besser wären sogar fünf. Aber: Allein ein langstreckenfähiger Airbus A321 Neo Long Range mit etwa 200 Plätzen hat einen Listenpreis von 130 Millionen Euro.
Aus der fixen Idee zur Gründung einer neuen Fluggesellschaft in einer Facebook-Gruppe mit jetzt 1850 Mitgliedern könnte Wirklichkeit werden. Für eine Schnapsidee hält Hövel die Pläne nicht. Für ihn ist es im Gegenteil eine Herausforderung: „Ich bin Querdenker. Und daher ist der Reiz da!“
Es soll bereits Interessenten geben
Interessenten und Unterstützer haben jetzt in einer Telefonkonferenz das weitere Vorgehen beraten: Zunächst muss ein Businessplan her. Dafür sind mindestens 40 000 Euro fällig, eher 60 000. Da es noch keine Firma gibt, wird für das weitere Vorgehen zunächst ein Verein gegründet. Dann wird auf Investoren-Suche gegangen. Interessenten soll es bereits geben. Zumal viele Unternehmen mit dem durch die Air Berlin-Pleite gestärkten Monopol der Lufthansa-Gruppe (Lufthansa, Eurowings, Austrian, Swiss) unzufrieden, teils sogar verärgert sind.
Neben zu klärenden Namensrechten benötigt die neue Airline unter anderem die Zulassung vom Luftfahrtbundesamt. Das prüft hart. Den Neugründern der „neuen LTU“ ist das bewusst, aber sie nehmen die Herausforderungen an. Das aber benötigt Zeit. Luftfahrt-Experte Michael Hövel: „Frühestens in 18 Monaten könnte die neue Gesellschaft am Start sein – wenn es glatt läuft. Realistischer allerdings sind drei Jahre.“