Düsseldorf. . Die Zahl ist im September auf 70 Delikte zurückgegangen – Anfang des Jahres waren es noch 201. Die Polizei rät aber zur Vorsicht und gibt Tipps.
Die Tage werden wieder kürzer und damit auch schneller dunkler – perfekte Bedingungen für Einbrecher, da am frühen Abend viele Berufstätige erst auf dem Heimweg oder noch auf der Arbeit sind. Dabei ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in diesem Jahr kontinuierlich nach unten gegangen und liegt auch im Vergleich zu den Jahren zuvor auf einem erfreulich niedrigen Niveau. Verzeichnete die Polizei im Januar dieses Jahres noch ein Alljahreshoch von 201 Einbrüchen, ist diese Zahl im September bereits auf 70 Delikte gesunken – bei mehr als der Hälfte blieb es bei dem Versuch, sich Eintritt in die Wohnung zu beschaffen. Knapp elf Prozent der Täter konnten dabei geschnappt werden.
Tätern sollte der Einbruch deutlich erschwert werden
Gegen Langfinger mag kein Kraut gewachsen sein, dennoch ist es möglich, sich vor Einbrüchen wirksam zu schützen: „Auch wenn man nur kurz das Haus verlässt, sollte die Tür abgeschlossen werden“, rät Iris Wüster vom Innenministerium in NRW. Ähnlich wie bei Autoknackern ist das Aufbruchswerkzeug zwar mittlerweile professioneller geworden, wodurch ein Einbruch deutlich schneller gelingt, „dennoch ist es wichtig, es den Einbrechern nicht zu leicht zu machen. Wenn der Einbruch zu lange dauert stehen die Chancen nämlich gut, dass die Täter ihr Vorhaben abbrechen“, so Wüster. Ebenfalls sei es ratsam, den bevorstehenden dreiwöchigen Urlaub in sozialen Netzwerken nicht lautstark anzukündigen, gibt Wüster zu bedenken.
Ein Blick auf das Düsseldorfer Wohnungseinbruchsradar offenbart, dass ein Großteil der Täter sich auf die Innenstadt konzentriert. Rund um den Stadtkern verdünnt sich das Feld der Einbrüche dann – einzig im Norden und Süden sind regelmäßig Delikte in den vergangenen Wochen verzeichnet.
Händler bieten Gerätschaften gegen Einbrecher an
Mittlerweile sind auf dem Markt hunderte Technik-Gerätschaften zu bekommen, die Versprechen, Einbrüche wirksam zu erschweren oder gar zu verhindern. Vom „intelligenten“ Türschloss, der echten Kamera oder bloßen Attrappe bis zur Lampe, die TV-Licht simuliert, ist fast alles erdenkliche zu bekommen. Doch lohnt sich der Griff ins Portemonnaie für solche Geräte überhaupt? „Alles was den Einbruch erschwert oder Anwesenheit von Personen in der Wohnung vortäuscht ist grundsätzlich erstmal hilfreich“, sagt Iris Wüster.
Nachbarchschaftshilfe sollte aufgebaut werden
Bei der Einbruchsprävention spielen jedoch auch andere Faktoren eine Rolle. „Etwa der gute Kontakt zu den Nachbarn“, betont die Sprecherin vom Innenministerium. Denn dadurch „wachsen auch die soziale Kontrolle und die Bereitschaft, sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen“, so die Polizei. Dabei kann es etwa schon helfen, wenn der Briefkasten regelmäßig geleert wird, wenn man selbst im Urlaub ist – denn ein überquellender Briefkasten signalisiert Einbrechern erstmal, dass schon länger niemand zuhause ist.
Wer Geld in seine häuslichen Sicherheitssysteme investieren will, bekommt vom Staat Unterstützung: „Das Land Nordrhein-Westfalen fördert mit zinsgünstigen Darlehen im Rahmen der investiven Bestandsförderung bauliche Maßnahmen zum Schutz gegen Einbruch und zur Verbesserung der Sicherheit am und im Gebäude“, heißt bei der Polizei in NRW. Mehr Infos zu dem Thema unter https://polizei.nrw/artikel/riegel-vor-sicher-ist-sicherer.