Düsseldorf. Die Förderung der Verkehrserziehung fängt schon früh an – 2500 Schüler lernten in den vergangenen Tagen den richtigen Umgang im Straßenverkehr .
Mit einem Krachen fährt der Opel Astra in eine Plastikpuppe. Obwohl der Fahrer gerade mal 30 Stundenkilometer fährt, schleudert der Aufprall die Figur ein paar Meter über den Asphalt. „Für einen Menschen kann so eine Kollision tödlich enden“, erklärt ein Mitarbeiter der Verkehrswacht den Kindern, die gestern zum Verkehrssicherheitstag kamen. Rund 2500 Kinder der vierten Klasse aller Düsseldorfer Grund- und Förderschulen erhielten die vergangenen zwei Tage auf dem Rheinbahn-Betriebshof in Lierenfeld Nachhilfeunterricht in Sachen Verkehrssicherheit. Denn Kinder sind im Straßenverkehr besonders gefährdet, es ist daher wichtig, besondere Verhaltensweisen einzuüben: „Die Sicherheit der Kinder liegt uns besonders am Herzen“, betont Ingo Pähler, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement.
Verkerserziehung fängt bereits vor der Schule an
Die Aufklärung von Gefahren im Straßenverkehr könnte aktueller nicht sein. Erst vor rund einem Monat war die neunjährige Elif in Wittlaer nach einem Autounfall verstorben. Das Unglück ereignete nicht weit entfernt von der Schule des neunjährigen Mädchens. Ermittlungen der Polizei hatten ergeben, dass der Unfall nicht durch zu schnelles Fahren verursacht wurde. Die Neunjährige hatte zudem einen Helm getragen, trotzdem konnte dadurch das Schlimmste nicht verhindert werden.
„Es ist wichtig, Kinder schon früh für den Straßenverkehr zu sensibilisieren“, sagt Schulrätin Ursula Platen vom Düsseldorfer Schulamt, „Kinder sind schnell abgelenkt und daher nicht immer mit voller Konzentration im Straßenverkehr dabei.“
Verkehrsunfallzahlen mit Kindern sind derzeit rückläufig
Die Aufklärung im Straßenverkehr fängt deshalb schon früh an: „Wir tun viel für die Verkehrssicherheit bei Kindern. Schon in der Vorschule gibt es den Fußgängerführerschein, ab der vierten Klasse wird dann der Fahrradführerschein gemacht“, sagt Frank Kubicki, Direktionsleiter für Verkehr bei der Düsseldorfer Polizei. Eine dieser Bildungsmaßnahmen ist zudem der Verkehrssicherheitstag, der nun bereits zum 32. Mal stattfand.
Die Wirksamkeit der Verkehrserziehung scheint sich teils aber auch in den Unfallzahlen widerzuspiegeln. Im Jahr 2016 kam es zu einem leichten Rückgang der Kinderunfälle in Düsseldorf. 240 Unfälle wurden verzeichnet, 2015 waren es 242. Auch in diesem Jahr gehen die Unfallzahlen zurück: „Im Zeitraum bis September gibt es im Vergleich zum Vorjahr bislang 14 weniger Unfälle mit Kinderbeteiligung“, so Kubicki. Die Statistik berücksichtigt dabei aber auch Kinder, die etwa als Beifahrer in einem Unfallauto mitfuhren. Bei Unfällen auf dem Schulweg beläuft sich die Zahl derzeit auf 27 – vier weniger als 2016. Dabei sind sowohl Kinder, als auch Erwachsene gleichermaßen als Verursacher an den Unfällen beteiligt.