Düsseldorf. Jeden Tag stecken etliche Autofahrer im Stau und ärgern sich über die U-Bahn-Baustellen in der City. Dabei steht ihnen das Schlimmste noch bevor: Spätestens 2011 droht der Verkehrskollaps rund um den Jan-Wellem-Platz. Dann startet des Bau des Autotunnels für 221 Millionen Euro.

Während des Baus der neuen Straßentunnel am Kö-Bogen wird die wichtigste Nord-Süd-Trasse von der Berliner Allee bis zur Kaiserstraße ein Nadelöhr. Und das vier Jahre lang! Auf der Hauptstraße geht es dann zeitweise nur einspurig voran. Schon jetzt sehen Verkehrsexperten nur eine Lösung: Die Autofahrer müssen einen großen Bogen um Düsseldorfs größte Baustelle machen. „Wir werden eine Umleitungsempfehlung geben”, kündigt Andrea Blome, die Chefin des städtischen Verkehrsmanagements, an.

Eine Alternativroute wird auch bitter nötig sein, wenngleich Vollsperrungen ganzer Straßenabschnitte möglichst kurz sein sollen. Es ist vor allem der Abriss des Tausendfüßlers, der die Planer vor die größte Herausforderung stellt. Eine Sprengung der alten Brücke kommt wegen der Nähe zu den angrenzenden Gebäuden nicht in Frage. Das riesige Beton-Bauwerk muss wohl Stück für Stück abgetragen werden. Erst danach kann der Tunnel darunter gebaut werden.

Zu viele Baustellen

Im Technischen Rathaus Auf'm Hennekamp zerbrechen sich die Strategen den Kopf über die Frage, wie sie verhindern wollen, dass der Verkehr in dieser kritischen Bauphase nicht völlig zusammenbricht.

Es sind einfach zu viele Baustellen auf relativ kleinem Raum, die eine befriedigende Lösung unmöglich machen. Die Wehrhahnlinie ist erst 2014 fertig, das Baufeld am Jan-Wellem-Platz wird bald freigemacht, die Wendeschleife verschwindet. Zwischen den Jahren 2011 und 2015 sollen die Tunnelröhren unter der Elberfelder Straße und unter der Berliner Allee zwischen Theatermuseum und Immermannstraße fertig sein.

Abriss und Tunnelbau für geschätzte 221 Millionen Euro

Für die Autofahrer „wird es eng”, sagt Bernd Thomas, Referent des Verkehrsdezernenten. Andrea Blome betont, dass noch genug Zeit für ein Verkehrskonzept während der Bauarbeiten sei. „Ich möchte jetzt wirklich keine Panik verbreiten.” Und: „Wir werden eine geeignete Abrissmethode für den Tausendfüßler finden.” Bis Anfang 2012 ist dafür noch Zeit.

Bisher gibt es lediglich einen Grundsatzbeschluss für den Abriss des Tausendfüßlers, den Bau der neuen Straßentunnel und einen finanziellen Rahmen von 221 Millionen Euro. Ob die tatsächlichen Kosten weitaus höher liegen, darüber wird heftig gestritten.

Gudrun Hock (SPD) bezweifelt, dass das Geld reicht

Vor allem Bürgermeisterin Gudrun Hock (SPD) bezweifelt, dass das Geld reichen wird. Verkehrsdezernent Werner Leonhardt versicherte dagegen noch vor kurzem, dass er sich nach wie vor an dem Grundsatzbeschluss orientieren werde.

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