Düsseldorf. . Andreas Rimkus ging in die SPD weil er Dinge verändern, nicht aushalten wollte. Im Düsseldorfer Süden kandiert er für den Bundestag.

Andreas Rimkus nimmt die Politik ernst und ist ein guter Handwerker der Macht, aber er lacht gerne und verfolgt seine Ziele auch mit Humor. Auf seiner Facebook-Seite stand jüngst folgender Satz ganz oben: „Der Nachname Rimkus bedeutet geborener Anführer. Diejenigen, die diesen Namen trugen, gründeten viele Städte und übernahmen wichtige Positionen in der Gesellschaft. Wenn wichtige Dinge geregelt werden mussten, wurden die Rimkus immer um Rat gefragt.“

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Die Namenstests sind in den sozialen Netzwerken im Augenblick beliebt, und es ist auffällig, wie viele Menschen danach für Spitzenpositionen geeignet sind. Eine Nutzerin kommentiert deswegen Rimkus’ Beitrag mit dem skeptischen Hinweis, bei ihr sei ein solches Ergebnis auch herausgekommen. Rimkus schmunzelt. „Ich fand’s einfach witzig.“ Und ein bisschen was dran ist ja auch. Rimkus, seit 2013 im Bundestag, kann Düsseldorf zwar nicht neu gründen, aber wenn er für wichtige lokale Projekte in Berlin um Zuschüsse kämpfen kann, dann tut er das, beispielsweise im Verkehrsbereich.

Karriere bei den Stadtwerken

Der ist ihm ohnehin sehr wichtig, und wenn es schon für eine Stadtgründung zu spät ist, dann kann man Düsseldorf wenigstens als gesündere, lebenswertere Stadt neu erfinden. Als Elektroinstallateursmeister, der bei den Stadtwerken Karriere gemacht hat, ist er ein Fan des Weltmeister-Gaskraftwerks Fortuna, und die Rheinbahn treibt er an, weil er von ihr mehr erwartet bei der nachhaltigen Mobilität. „Fahrverbote für die Bürger können verhindert werden, wenn Rheinbahn, Awista, Taxiunternehmen und auch die Stadt ihre Flotten umstellen.“ E-Mobilität, Gas- oder Wasserstoffantriebe könnten viel stärker forciert werden.

Rimkus setzt sich zudem für mehr preiswerten Wohnraum ein. Als Düsseldorfer SPD-Chef packte er dieses Thema dem OB-Kandidaten Thomas Geisel vor vier Jahren für dessen Wahlkampf ganz oben in den Rucksack. Eine gebührenfreie Bildung von der Kita bis zu Master oder Meisterbrief ist das dritte wichtige Thema des Kandidaten.

Rimkus ist das älteste von drei Kindern, er wuchs am Spichernplatz und dann in Oberbilk und Bilk auf. Der Vater war Stahlbetonbauer, das Geld knapp. Verantwortung übernehmen war für den jungen Andreas normal, er ist gläubiger Katholik und war lange aktiver Pfadfinder. Das Beste aus Religion und Kommunismus habe ihn aber nicht in die CDU geführt, sondern in die SPD, sagt er. Er habe verändern und nicht aushalten wollen, sagt er, und der Kernmoment für den Parteieintritt sei die Erfahrung von Ungerechtigkeit gewesen. Da war er junger Vater, Monteur, und der Arbeitsdirektor der Stadtwerke habe in einer internen Sitzung verkündet, der Kinderzuschlag im öffentlichen Dienst werde abgeschafft. Darum müsste sich der Staat kümmern, nicht die Betriebe. „Da habe ich gemerkt, dass es nicht reicht, nur in der Gewerkschaft aktiv zu sein.“

>>> Info zur Person

Andreas Rimkus ist 54 Jahre alt, geboren in Kaiserswerth. Seit 1997 Mitglied der SPD. Elektroinstallateurmeister. Seit 2013 im Bundestag, stellvertretender verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion