DüsseldoRf. . Die CDU-Bundestagsageordnete Sylvia Pantel kandidiert erneut im Düsseldorfer Süden. Sie muss den Wahlkreis gewinnen, „sonst bin ich raus“.

Wenn sich Sylvia Pantel etwas in den Kopf gesetzt hat, dann schafft sie das auch. Anders kann man sich den Verlauf ihrer Vita jedenfalls kaum erklären: Fünf Kinder hat sie großgezogen, einen Angehörigen eigenständig in Vollzeit gepflegt, hat als Ratsfrau vor allem für die Düsseldorfer Schulen gekämpft und es schließlich 2013 erstmals für ihre Partei in den Bundestag geschafft. Nun will sie erneut für die CDU das Direktmandat holen. Wenn sie weiter im Bund mitreden möchte, muss sie das auch tun: „Ich habe keinen guten Listenplatz. Wenn ich also nicht direkt den Wahlkreis gewinne, bin ich raus“, sagt die 56-Jährige.

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Entsprechend eng ist ihr Wahlkampf getaktet – analog und digital. Pantel ist dieser Tage auf Schützenfesten und Diskussionsveranstaltungen zu Gast, diskutiert an Wahlkampfständen und besucht Vereine. Dokumentiert wird alles auf ihrer Facebook-Seite, auf der Pantel auch immer wieder in Videos zu politischen Themen Stellung bezieht. Um erneut in den Bundestag einzuziehen, holt sie sich außerdem prominente Unterstützer wie Wolfgang Bosbach an die Seite.

Kurswechsel in der Klimapolitik gefordert

Der Sicherheits- und Innenpolitikexperte und Pantel kennen sich gut: In der Fraktion waren sie Sitznachbarn, genau wie Bosbach gehört auch Pantel dem besonders konservativen Flügel der Partei an und beide sind Mitglied des „Berliner Kreises“ der Union. Der Verein ist ein Zusammenschluss aus rechten CDU- und CSU-Politikern, setzt sich für die Wahrung konservativer Werte ein und ist nicht ganz unumstritten: So übte der Kreis in einem auch von Pantel unterzeichneten Papier kürzlich heftige Kritik an der deutschen Klimapolitik, forderte einen Kurswechsel. Weil sie unkommentiert den Beitrag eines AfD-Landtagskandidaten auf ihrer Facebook-Seite teilte, geriet Pantel ebenfalls in die Schlagzeilen.

Politisch widmete sie sich in ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete vor allem der Familienpolitik. „Nach meiner Zeit als Ratsfrau, in der ich mich viel in der Schulpolitik engagiert habe, hat man mir gerne den Stempel aufgedrückt, ich könne nur Bildung“, sagt Pantel. Solche Pauschalurteile kann sie jedoch gar nicht leiden, also setzte sie ihren Schwerpunkt fortan auf die Familie, trat für die Flexibilisierung des Elterngeldes und die Mütterrente ein. Künftig möchte sie sich unter anderem für eine bessere Wertschätzung von Familienarbeit einsetzen. Geholfen, viele ihrer Ideen auch umzusetzen, hat ihr sicherlich auch ihre Fähigkeit, zu netzwerken. „Ich wusste, welche Wege man gehen muss, um von der Fraktion Rückendeckung zu erhalten und Ideen umzusetzen.“

Wenn sie es wieder in den Bundestag schafft, möchte sich Pantel weiter der Familienpolitik widmen. Außerdem möchte sie sich im Innenausschuss engagieren und sich im Bund für mehr Lärmschutz für Anwohner der Bahnstrecken im Düsseldorfer Süden einsetzen.

>>> Info zur Person

Sylvia Pantel ist 56 Jahre alt. Mutter von fünf erwachsenen Kindern. Ratsfrau 2004 bis 2013. Im Bundestag seit 2013. Im Bundesvorstand der Frauen-Union.