. Am Wochenende wird der Aquazoo nach jahrelangem Umbau wieder eröffnet. Im Café im Nordpark hofft man, dass damit eine Durststrecke endet.

Bernd Ahrens hat alle Vorbereitungen getroffen: „Das Personal und eine breit aufgestellte Speisekarte stehen schon bereit“, erzählt der Besitzer des Cafés im Nordpark. Wenn am Wochenende der Aquazoo neu eröffnet, geht für ihn eine jahrelange Durststrecke zu Ende. „Wir haben nach der Schließung des Aquariums einen Umsatzeinbruch von 30 Prozent gehabt“, erzählt er. Jetzt schaut Ahrens nach langer Zeit wieder positiv in die Zukunft. Ab dem Wochenende würden die Gästezahlen endlich wieder steigen, hofft der Betreiber des Cafés: „Wir sind gut gewappnet.“

Eine untrennbare Einheit

Ahrens und das Café im Nordpark gehören untrennbar zusammen. Sein ganzes Leben hat er in das Lokal investiert, sieben Tage pro Woche, oft mehr als 12 Stunden am Tag hier gearbeitet. In den vergangenen Jahren wurde seine Verbundenheit oft auf die Probe gestellt. Vor allem die Renovierung des Aquazoos machte ihm zu schaffen.

Doch auch die Stadt, von der Ahrens das Café seit vielen Jahrzehnten pachtet, bereitete ihm Probleme. Die Behörden seien trotz Umsatzeinbrüchen nicht auf seine Anträge zur Pachtminderung eingegangen. Auch nötige Sanierungsarbeiten seien nicht von der Stadt übernommen worden, obwohl sie laut Pachtvertrag dazu verpflichtet sei, erzählt Ahrens. „Das Holz der Fassade ist faul und die einfach verglasten Fenster lassen die Heizkosten ins Unermessliche steigen“, erzählt Ahrens. Besonders dramatisch sei viele Jahre der Zustand des Teppichbodens gewesen. Nach Beschwerden von ihm habe die Stadt zumindest den Teppich austauschen lassen und einen neuen Eingang eingebaut: „Die neue Tür ist toll. Im Vergleich zur Alten ist sie der wahre Luxus“, erzählt Ahrens und schmunzelt dabei ein wenig.

„Ich habe hier mein Leben verbracht“

Der Besitzer des Cafés hat seinen Humor und den Optimismus in den letzten Jahren nicht verloren: „Wenn ich hier nicht positiv denken würde, hätte ich längst aus dem Projekt aussteigen müssen“, stellt er fest.

Er ist nicht ausgestiegen. Stattdessen hat er viel Herzblut und seine ganze Kraft in das Café investiert: „Ich habe hier mein Leben verbracht“, erzählt Ahrens, der schon als Kind im Café aushalf, als es noch seinen Eltern gehörte. Einfach aufzuhören sei für ihn nie in Frage gekommen, „auch wenn es ökonomisch vielleicht die richtige Entscheidung gewesen wäre“, ergänzt er. Für den gelernten Gastronom und seine Lebensgefährtin Gerda Heinrich zeigt sich nun endlich Licht am Ende des Tunnels: Am Eröffnungswochenende des Aquazoos übernimmt er die Verpflegung der vielen Besucher, auch danach hofft er auf mehr Gäste in seinem Café: „Ich schaue wieder positiv in die Zukunft.“

Wenn die Gästezahlen wieder zunehmen, werde er endlich mehr Freizeit mit seiner Lebensgefährtin verbringen. Als Mitglied des Freundeskreises freue er sich schon darauf, den neuen Aquazoo zu besuchen. Und noch eine Sache liegt ihm am Herzen. „Vielleicht“, sagt Bernd Ahrens ganz vorsichtig, „habe ich bald auch mal Zeit für mein großes Hobby!“ Zum Golfen sei er im letzten Jahr nämlich nur drei Mal gekommen.