Düsseldorf. Wegen falscher Beladung hatte ein Flug der Niki-Airline von Düsseldorf nach Palma am Mittwochmorgen erhebliche Verspätung.

Peinlich für die österreichische Air Berlin-Tochter Niki und deren Bodendienstleister Acciona. Wegen einer falschen Beladung hatte der Flug HG3574 nach Palma am Mittwoch Verspätung.

Die Passagiere waren um 5.45 Uhr bereits komplett an Bord, der Airbus A 321 hätte pünktlich um 6 Uhr starten können. Doch dann die Ansage des Piloten, die bei den Passagieren für Kopfschütteln sorgte. Mitarbeiter des Bodendienstleisters, die sogenannten Loader, hatten die Koffer einzeln in den Flugzeugbauch verladen. Das aber, so der Pilot in herrlichem österreichischem Tonfall, sei verboten, da es sich bei dem Niki-Airbus um ein Container-Flugzeug handele. Das heißt, die Koffer hätten im Terminal direkt in Container verladen werden müssen und die wiederum ins Flugzeug. Da dies nicht geschehen ist, musste dies nun auf dem Vorfeld geschehen. Und so wurden alle Koffer per Förderband wieder aus dem Flieger geholt und in Container gepackt, die dann wieder ins Flugzeug mussten.

Hochbetrieb am Airport zur Ferienzeit

Das dauerte, denn zur Ferienzeit herrscht am Airport Hochbetrieb – und mal eben einen Flieger neu be-, ent- und wieder beladen ist im engen Zeitplan nicht eingeplant. Eine Niki-Stewardess sagte dazu: „So etwas darf einfach nicht passieren!“

Auch der Pilot der österreichischen Niki, die sich selbst als „Deutschlands Ferienfluggesellschaft Nr. 1“ bezeichnet, war angesäuert. Das war durch die offene Cockpit-Tür deutlich zu hören. Und auch seine ungläubige Frage über Funk, wieder in schönstem Dialekt: „Wollt ihr uns verarschen??“

Nach einer Stunde und 13 Minuten ging es dann los

Die an Bord geduldig wartenden Passagiere waren relativ gelassen, trotzdem sauer – und konnten sich den Worten des Piloten nur anschließen. Ein Fluggast meinte: „Wie blöd sind die eigentlich beim Bodenpersonal? Die müssen doch wissen, wie man ein Flugzeug belädt....“

Mit einer Verspätung von einer Stunde und 13 Minuten konnte der Flieger dann Richtung Mallorca abheben – und das auch noch mit einer überdurchschnittlichen langen Flugzeit von zwei Stunden und 20 Minuten.

„Bürger gegen Fluglärm“ kritisieren häufige Verspätungen

Niki, deren Mutter Air Berlin, die neue Azur Air und Lufthansa-Billigableger Eurowings haben derzeit erhebliche Probleme mit Verspätungen am Düsseldorfer Flughafen. Das ärgert nicht nur die betroffenen Passagiere, sondern auch den Verein „Bürger gegen Fluglärm“. Verspätete Abend-Flieger der Niki werden seit Wochen wegen des Nachtflugverbotes häufig nach Köln oder Münster umgeleitet.

Weil Niki im Gegensatz zu anderen Airlines wie Lufthansa, Tuifly oder Air Berlin in Düsseldorf noch nicht den Status „Homebase-Carrier“ hat, gelten für die Österreicher keine Ausnahmeregelungen.