Polizei-Historiker Klaus Dönecke ist gestorben

Der Verein Geschichte am Jürgensplatz und die Düsseldorfer Polizei trauert um seinen Gründer und Vorsitzenden Klaus Dönecke. Der bekannte Polizei-Historiker ist am Dienstag unerwartet verstorben. Er wurde nur 62 Jahre alt.

„Wir sind traurig und bestürzt“, sagte gestern Polizeipräsident Norbert Wesseler. „Mit Klaus Dönecke haben wir eine außergewöhnliche Persönlichkeit verloren, die die Düsseldorfer Polizei und deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit lange Zeit maßgeblich mit geprägt hat. Wir werden ihn sehr vermissen.“

Klaus Dönecke war bis zu seiner Pensionierung Anfang des Jahres mit Leib und Seele Schutzpolizist bei der Düsseldorfer Polizei. Der Fund längst verloren geglaubter Personalakten aus dem so genannten Dritten Reich brachten den geschichtsinteressierten Beamten in den 90er Jahren dazu, den Spuren seiner Amtsvorgänger zu folgen. Geprägt hat ihn dabei auch der Düsseldorfer Ehrenbürger Aloys Odenthal, der im April 1945 mit Hilfe des damaligen Chefs der Schutzpolizei und weiteren Mitgliedern der „Aktion Rheinland“ ein alliiertes Bombardement Düsseldorfs verhindert hat. Mit dem Architekten, der zeitlebens dem Polizeipräsidium verbunden blieb, realisierte Dönecke eine Dauerausstellung im Grundsteinraum des Gebäudes am Jürgensplatz.

Unter dem Titel „Transparenz und Schatten“ wird dort unter anderem der Bericht des Polizisten Paul Salitter über einen Transport jüdischer Mitbürger in die Vernichtungslager in Osteuropa dokumentiert. Diesen sogenannten Salitter-Bericht übergab Dönecke 2008 der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.

Die Erforschung der Rolle, die die Düsseldorfer Schutzpolizei im Dritten Reich gespielt hat, bezeichnete Dönecke oft als sein Lebenswerk. Für seine Verdienste wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz, dem NRW-Verdienstorden und mit der Josef-Neuberger-Medaille der Jüdischen Gemeinde ausgezeichnet.