Den Weg zum Friedhof und zum Grab seiner geliebten Frau findet Amandus Rosenbach nicht mehr. Manchmal erinnert sich der betagte Opa auch nicht mehr an ihren Namen. Ob er an Demenz leidet oder an Alzheimer? Darüber streiten sich sein Sohn Nico und Schwiegertochter Sarah. Sie nehmen den Senior in ihr Haus auf, doch erleben dann, wie sich die Psyche des einst geliebten Vaters immer stärker verändert und ihren Alltag auf den Kopf stellt. Was in „Honig im Kopf“ so alles geschieht, ist nicht sehr witzig. Und hat mit heiterem Boulevard-Theater nichts zu tun. Dennoch bringt René Heinersdorff den gleichnamigen Erfolgsfilm von und mit Til Schweiger, der demnächst in Hollywood mit Michael Douglas herauskommen soll, als Theaterstück heraus. In seinem Theater an der Kö, wo sonst das leichte Fach gepflegt und Lachmuskeln strapaziert werden. Ein ungewöhnlicher Stoff an diesem Ort. Dennoch wurde die Premiere jetzt mit Applaus gefeiert.

Den Weg zum Friedhof und zum Grab seiner geliebten Frau findet Amandus Rosenbach nicht mehr. Manchmal erinnert sich der betagte Opa auch nicht mehr an ihren Namen. Ob er an Demenz leidet oder an Alzheimer? Darüber streiten sich sein Sohn Nico und Schwiegertochter Sarah. Sie nehmen den Senior in ihr Haus auf, doch erleben dann, wie sich die Psyche des einst geliebten Vaters immer stärker verändert und ihren Alltag auf den Kopf stellt. Was in „Honig im Kopf“ so alles geschieht, ist nicht sehr witzig. Und hat mit heiterem Boulevard-Theater nichts zu tun. Dennoch bringt René Heinersdorff den gleichnamigen Erfolgsfilm von und mit Til Schweiger, der demnächst in Hollywood mit Michael Douglas herauskommen soll, als Theaterstück heraus. In seinem Theater an der Kö, wo sonst das leichte Fach gepflegt und Lachmuskeln strapaziert werden. Ein ungewöhnlicher Stoff an diesem Ort. Dennoch wurde die Premiere jetzt mit Applaus gefeiert.

Denn die Mimen haben einiges zu leisten. Den alten Amandus Rosenbach (im Film gespielt von Dieter Hallervorden) mimt Achim Wolff mit Distanz. Ihm nimmt man ab, dass er zwar immer mehr vergisst, aber dennoch ab und zu seine Lage durchschaut und analysieren kann. Er habe Honig im Kopf, gesteht er ein. Schwer zu glauben, dass ein Alzheimer-Patient dazu noch in der Lage ist.

Humor kennt keine Grenzen

Egal, der betagte Mime Wolff (78) überzeugt auch dadurch, dass er Witze reißt, um seine Familie zu beruhigen. Nachdem Motto „Humor kennt keine Grenzen“ (laut Programmheft) soll Lachen den Erkrankten helfen. Ebenso den Angehörigen, die an dieser Situation extrem leiden und nicht selten daran verzweifeln. Gerade weil Alzheimer nicht zum Lachen ist, könnte, so meinen Experten, Humor und Tragikomödie helfen.

Heinersdorff – vielbeschäftigter Mime, Autor, Regisseur und Theaterdirektor – geht mit diesem Stück sicherlich ein geschäftliches Risiko ein. Hut ab! Seine Regie setzt auf Rückblenden und auf die Enkeltochter Tilda. Aus ihrer naiven Perspektive werden die Szenen erzählt. Es muss Heinersdorff schon viel an diesem Sujet liegen. Das spürt man. Zumal er auf Sentimentalität, auf jeglichen Firlefanz auf der Bühne, satirischen oder boulevardesken Plauderton verzichtet. Und auf quotenschielende Big Names.

Lediglich Karsten Speck ist einem breiten Publikum bekannt. Der illustre, berühmt berüchtigte Sunnyboy von einst, bemüht sich als Sohn Nico um ernste Charakter-Töne. Das gelingt dem heute 56-jährigen Speck auch streckenweise. Glaubhaft macht er, dass Nico seinen Vater über alles liebt und immer wieder versucht Brücken zu bauen, um ihm im Haus halten zu können. Denn seine Frau Sarah (Astrid Kohrs) drängt bereits in frühem Demenz-Stadium darauf, den Schwiegervater in einem Seniorenheim unterzubringen. Streitgespräche, die alle kennen, die in ihrer Familie einen Alzheimer-Fall haben oder hatten.

Nebenbei: Stark spielt Anne Bedenbender die Enkelin, die ihren Opa vor dem Pflegeheim retten will und mit ihm nach Venedig durchbrennt. Eine Abenteuerreise an Orte der Erinnerung, dieden Alten beflügelt, aber beinah in einer Katastrophe mündet.