Düsseldorf. Der Düsseldorfer Hauptbahnhof wird zum Aushängeschild. OB und Bahn-Vorstand unterschrieben einen Rahmenvertrag.

Wer mit dem Zug ankommt bekommt keinen schönen Eindruck von der Landeshauptstadt: Der Bahnhofsvorplatz ist ein Schandfleck. Das wird sich endlich ändern. Was Oberbürgermeister Thomas Geisel direkt nach seiner Wahl angestoßen hatte und woran seine Vorgänger kläglich gescheitert sind, wurde gestern festgeschrieben: Das Bahnhofsumfeld wird aufgewertet. Dazu haben der OB und Ronald Pofalla, Vorstand für Infrastruktur bei der Deutschen Bahn AG, in Beisein von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek den „Masterplan Areal Düsseldorf Hbf“ unterzeichnet. Ganz öffentlich in der Bahnhofshalle.

Wettbewerbsverfahren läuft bis Mitte 2018

Bis Mitte des kommenden Jahres wird ein Wettbewerbsverfahren zur Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes durchgeführt. Einige Projekte, beispielsweise an der ehemaligen Autoverladung, sind bereits angeschoben. „Was lange währt wird endlich gut“, freute sich Thomas Geisel. „Nun bekommt unsere Landeshauptstadt ein gebührendes Entree, das nicht nur städtebaulich attraktiv sondern durch kürzere Umsteigewege auch kundenfreundlicher wird.“ Hier entstehe ein zentraler Verkehrs-Hub.

Thomas Geisel (links), Verkehrsminister Michael Groschek und Bahn-Vorstand Ronald Pofalla.
Thomas Geisel (links), Verkehrsminister Michael Groschek und Bahn-Vorstand Ronald Pofalla. © Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

Der Düsseldorfer Hauptbahnhof gehört zu den frequentiertesten Punkten in ganz Deutschland und sei damit Aushängeschild für die Bahn, betonte Vorstand Pofalla.Für die Bahn sei daher klar, dass ein deutliches Zeichen gesetzt werden müsse, damit der Hauptbahnhof als Tor zur Landeshauptstadt und Aushängeschild von NRW seinem Ruf gerecht werde.

Verkehrsminister sieht sich als Paten-Onkel

Weil das Land wesentlich den Masterplan finanziert, sah sich Verkehrsminister Groschek gestern als „Paten-Onkel“ für den neuen Hauptbahnhof. Das dringend etwas am Konrad-Adenauer-Platz getan werden muss, hatte er zuvor von Verkäuferinnen an Wurst-Bude und Bäckerei-Container erfahren: „Sie wünschen sich Sitzplätze zum Verweilen und Blumen gegen die Einöde am Platz.“ Und: „Konrad Adenauer würde sich im Grab umdrehen wenn er den nach ihm benannten Platz sehen würde...“

Der Konrad-Adenauer-Platz vor dem Hauptbahnhof wird neu gestaltet: Die Schnittstelle aller Verkehrsträger wird optimiert, wodurch Umsteigeverkehre für Straßenbahn- und Busnutzer und Mobilitätsangebote attraktiver werden. Kurzzeitparken und Taxinutzung werden neu organisiert. Gleichzeitig wird die Situation für Fußgänger und Radfahrer verbessert. Ein weiterer Baustein ist der Abriss des Saalbaus neben dem Empfangsgebäude. An seiner Stelle soll ein 100 Meter hohes Hochhaus errichtet werden (NRZ von gestern). Da Stadt und DB ein öffentliches Beteiligungsverfahren durchführen, können sich Bürger frühzeitig in den Planungsprozess einbringen. Dadurch erhoffen sich die Vertragsparteien eine große Akzeptanz des Projekts.

Bereits im Mai beginnen im Vorfeld des Wettbewerbsverfahrens eine Online-Bürgerbeteiligung und Workshops. Ab dem vierten Quartal dieses Jahres wird dann das europaweite Wettbewerbsverfahren zur Umgestaltung und Bebauung des Areals Düsseldorf Hbf durchgeführt.