Die Durchsage „wegen einer Weichenstörung verzögert sich ...“ sollen Fahrgäste der Deutschen Bahn (DB) bald weniger hören. Denn die Bahn wird digitaler und rüstet ihre Weichen mit der neuen Fernüberwachungstechnik „Diana“ aus. Das Frühwarnsystem überträgt in Echtzeit Daten von der Weiche direkt zu dem Instandhaltungsteam, dass so bei einer Störung früher eingreifen kann: Dadurch soll die Zahl der Weichenstörungen deutschlandweit um 35 Prozent reduziert werden.

Die Durchsage „wegen einer Weichenstörung verzögert sich ...“ sollen Fahrgäste der Deutschen Bahn (DB) bald weniger hören. Denn die Bahn wird digitaler und rüstet ihre Weichen mit der neuen Fernüberwachungstechnik „Diana“ aus. Das Frühwarnsystem überträgt in Echtzeit Daten von der Weiche direkt zu dem Instandhaltungsteam, dass so bei einer Störung früher eingreifen kann: Dadurch soll die Zahl der Weichenstörungen deutschlandweit um 35 Prozent reduziert werden.

Bereits 1800 Weichen in der Region wurden mit der neuen Technik ausgestattet. Das Ziel sind 5000 in ganz NRW, an allen viel befahrenen Stellen. „Die Installation an den Weichen beeinträchtigt den Fahrbetrieb in keiner Weise“, sagt Sebastian Prinz, Bezirksbetriebsleiter der Deutschen Bahn. „Der Düsseldorfer Hauptbahnhof ist bereits vollständig ausgerüstet.“ Das seien etwa 300 Weichen an den am meisten befahrenen Stellen, die jetzt schneller gewartet werden können.

Und so funktioniert das neue System zur Diagnose und Analyse, kurz „Diana“: An der Weiche ist ein Antriebsmotor angebracht, der für den elektronischen Betrieb sorgt. Installierte Kabel leiten alle elektronischen Daten von der Weiche bis ins Stellenwerk. In dem sogenannten Relaisraum befinden sich die „Diana“-Sensoren, die den Stromverbrauch der Weiche messen und auswerten.

Die Daten über den Stromverbrauch werden an die Reparaturteams weitergeleitet: Sie können durch eine App, über Tablet oder Smartphone, oder über den Arbeitsplatzrechner auf die Daten zugreifen. „Ein höherer Stromverbrauch als üblich weist etwa auf eine Störung hin“, erklärt Prinz. Mithilfe von Referenz-Stromkurven kann das System so auswerten, ob eine Störung vorliegt. „Steht die Weiche auf ‘gelb’ in der App, sind die Stromwerte der Weiche auffällig und das Team kann vorbeugende Wartungen durchführen um Störungen zu verhindern“, so der Betriebsleiter. Rot bedeute dass eine konkrete Störung vorliegt. „Eine Weichenstörung kann verschiedene Ursachen haben“, sagt Kirsten Verbeek, Sprecherin der DB. „Ein großer Teil ist durch Signalstörungen verursacht. Aber auch externe Einflüsse wie Kabeldiebstahl und das Wetter spielen eine Rolle.“

Michael Müller vom Düsseldorfer Stellwerk entgeht nichts, was auf den Strecken der Bahn vor sich geht: „An unserer Anzeigewand haben wir alle Strecken und Weichen im Blick.“ Das Frühwarnsystem sei aber ein wichtiger Schritt zu einem noch pünktlicheren Bahnbetrieb.