Die Landschaftsgärtner der Wuppertaler Firma Leonhardt haben in Düsseldorf eine vergleichsweise konventionelle, aber in ihrer Wirkung durchaus Stadtbild-prägende Aufgabe.

Nach der Inszenierung der Yucca-Insel am Stresemannplatz auf Planungsgrundlage der Grün-Rebellin Tita Giese kümmern sie sich nun um die Schließung der bislang riesigen Lücke in dem grünen Ring, der einmal Düsseldorfs City umgeben soll. Das ehemalige Bahngelände in Derendorf, das sich noch wie eine sattbraune Mondlandschaft zwischen Bahnstrecke und ersten Neubauten im neu entstehenden Stadtviertel hinzieht, wird von ihnen modelliert, strukturiert und entsprechend den Plänen des Grün-Büros „Lützow7” gestaltet, das bereits dem Regierungsviertel in Berlin seine Handschrift verlieh. 2500 Quadratmeter Rasen sind in der Mache, Spiel- und Turngeräte werden dort ebenso integriert, wie kindgerechte Wasserspiele und ein Beachvolleyballfeld. Schon im Frühjahr soll der Blick der Anwohner in den 93 fertigen Wohnungen an der Schinkelstraße im Quartier Central auf den neuen Stadtgarten fallen können. „Unsere Idee, einen cityumgreifenden Grünzug vom Rhein über die Tannenstraße, das Rheinmetallgelände, die ehemaligen Bahnflächen in Richtung Hofgarten zu schaffen, konkretisiert sich damit immer mehr. Es entsteht eine neue grüne Lunge für Düsseldorf”, sagte Oberbürgermeister Joachim Erwin und stieß den Spaten tief ins Erdreich. Dass das Humboldt-Gymnasium einer lückenlosen Ringbildung freilich auch in Zukunft im Weg stehen wird, ist Fakt. „Manche Träume gehen eben nicht”, meinte Planungsausschussvorsitzender Alexander Fils achselzuckend. Dafür gab er sich optimistisch im Hinblick auf die Fortsetzung der Grün-Achse Richtung Franklinbrücke und den damit verbundenen Bau der vierspurigen Entlastungsstraße parallel zur Bahn: Ab 2009 sei mit der Baustraße für die Erschließungsmaßnahmen zu rechnen. Deren zügige Realisierung hängt zur Zeit weder vom Willen der Politik, der Stadt noch des Investors Aurelis ab, sondern von einem Votum der Juristen. Da die Aurelis bei der Erschließung als Konzessionär der Stadt auftritt, prüfen die Juristen nun die Ausschreibungsmodalitäten. Die Aurelis steht Gewehr bei Fuß, will 42 Millionen in Straßen, Grün und Kanäle investieren, an der sich die Stadt zu rund 50 Prozent beteiligt. An Nachfrage für die geplanten Büros hapert es nach deren Angaben ebenfalls nicht. Auch das riesige Wohnquartier mit 420 Wohnungen entlang der Tußmannstraße, erfreut sich reger Investoren-Nachfrage, wie Projektentwickler Ralph Schneemann behauptet. Offen ist der Standort, wo die Neubau-Träume dort in den Himmel wachsen sollen. Denn nach dem Willen des OB sollen zwei 60- bis 70-Meter-Riesen die Stadtquartiere später dominieren. Wohnhäuser. Keine Büros.