SANIERUNG. Mieter dürfen wohnen bleiben auch nach Ablauf ihrer Mietverträge. Bis zu 12 Millionen Investition.
FLINGERN. Aufatmen bei den Bewohnern der Kiefernstraße. Sie werden auch nach Ablauf ihrer Mietverträge Anfang November ihre Wohnungen nicht verlassen müssen. Die Stadt nimmt den bereits angestoßenen Sanierungsprozess erneut auf und will ihn positiv begleiten, wie Planungsdezernent Gregor Bonin gestern im Ausschuss für Wirtschaftsförderung mitteilte.
Man wolle keine weitergehenden Schritte einleiten, bevor nicht der Umfang der notwendigen Maßnahmen, deren finanzielles Ausmaß, eine eindeutige Positionierung der Politik und eine Einigung mit den Bewohnern auf die zukünftige Wohnform getroffen worden seien. "Dieser Prozess wird acht bis zehn Monate dauern. Dann wird man wissen, welches Ausmaß die Gesamtmaßnahme hat. Dabei spielt auch der ökologische Faktor eine Rolle, um die zweite Miete niedrig zu halten", merkte Bonin an und ergänzte: "Die Bewohner sollen schließlich genau wissen, über welche Dimensionen wir reden müssen."
Starker Partner ins Boot?
Was er ihnen gestern öffentlich nicht verriet: Die Kosten für die Sanierung, die von einem externen Büro ermittelt worden sind, belaufen sich je nach Umfang zwischen drei und 12 Millionen Euro, wie die NRZ erfuhr.
"Das können die Bewohner selber nicht stemmen. Dafür brauchen sie einen starken Partner", kommentierte SPD-Fraktionschef Günter Wurm die Summe, begrüßte jedoch den eingeschlagenen Weg. "Nach langen Jahren des Stillstandes geht es hier endlich weiter. Der Prozess wird, ähnlich wie beim Jagenberg-Gelände, Zeit in Anspruch nehmen, in der die Bewohner sich klar werden müssen, ob sie zum Beispiel eine Genossenschaft gründen oder in welcher Wohnform sie leben wollen."
Auch die Grünen stehen hinter der aktuellen Entwicklung. "Wir unterstützen die Idee", sagte Iris Bellstadt, betonte allerdings mit Blick auf die zukünftige Wohnform: "Es muss ein offener Weg sein." Die Bewohner selber befinden sich, wie sie sagen, derzeit in einem offenen Beratungsprozess.