EINSATZ. Nach ersten Erkenntnissen verursachte ein technischer Defekt den Brand in einem Toilettenraum. Bewohner konnten sich in Sicherheit bringen. Sachschaden: mindestens 12 000 Euro.

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© NRZ

LANGENFELD. Am Veilchen-Dienstagabend musste die Feuerwehr zu einem Wohnhausbrand ausrücken - zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit. Erst am 27. Januar waren die Blauröcke an der Feldstraße im Einsatz (die NRZ berichtete). Ein Bewohner starb. Am Dienstag blieben alle Beteiligten unverletzt. Es entstand ein Sachschaden, der sich auf mindestens 12 000 Euro beläuft. Bis 1.45 Uhr war die Feuerwehr an der Kolpingstraße im Einsatz. Als Brandursache ermittelten die Experten der Polizei einen technischen Defekt. Spuren im Bauschutt weisen darauf hin, dass das Feuer im Bereich eines Durchlauferhitzers ausbrach.

Ungewöhnliche Geräusche schreckten Menschen auf

Der Alarm erreichte die Rettungskräfte gegen 23.45 Uhr. Als 32 Blauröcke vor Ort eintrafen, mussten sie - im Gegensatz zu dem verheerenden Hausbrand in Ludwigshafen, bei dem neun Menschen getötet wurden - nicht befürchten, dass sich noch Bewohner in dem Gebäude befinden. "Alle hatten sich auf der Straße in Sicherheit gebracht", berichtet Helge Leefers, Einsatzleiter der Feuerwehr. Ungewöhnliche Geräusche hatten Bewohner des Mehrfamilienhauses, in dem zwei Familien leben, aufgeschreckt. Sie machten sich auf die Suche nach der Ursache. Im Treppenhaus des Altbaus entdeckten zwei Bewohnerinnen starken Rauch. Er quoll aus einem Toilettenraum auf einer Zwischenetage. Die Frauen öffneten die Zimmertür: Dicker Qualm schlug ihnen entgegen, offene Flammen waren zu sehen. Die Langenfelderinnen blieben unverletzt, weckten alle anderen Hausbewohner und verließen das Gebäude.

Mit schwerem Atemschutz betraten die Feuerwehrleute das verqualmte Treppenhaus und kämpften sich bis zum Brandherd durch. Bei ihrem Einsatz hatten die Rettungskräfte die besonderen baulichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Leefers schätzt, dass der Kern des Gebäudes aus den 20er/30er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammt. Eine Holztür schloss den Toilettenraum auf dem Absatz zum Treppenhaus ab. "Die Treppe war ebenfalls aus Holz", betont der Einsatzleiter, "da war Eile geboten, damit das Feuer sich nicht in andere Räume durchfrisst." Zumal das Badezimmer offenbar als Abstellkammer genutzt wurde. "Da standen Farbeimer, und einen zerschmolzenen Staubsauger habe ich auch entdeckt", so Leefers.

Bewohner für eine Nacht ausquartiert

Doch trotz der erschwerten Umstände konnten die Brandbekämpfer die Flammen schnell löschen. Allerdings ließ sich nicht verhindern, dass der Toilettenraum vollkommen ausbrannte. Außerdem zerstörte das Feuer Wasser- sowie andere Ver- und Entsorgungsleitungen. "Der Klosettkasten war geschmolzen, so dass dadurch ein zusätzlicher Wasserschaden entstand", ergänzt Leefers. Fast alle Räume wurden von Rauch- und Russaufschlag erheblich kontaminiert. Der Einsatzleiter: "Mit Wärmebildkameras haben wir kontrolliert, ob sich in der Zwischendecke Glutnester befinden."

Die meiste Zeit habe die Wehr dafür gebraucht, das Gebäude zu lüften. Trotz dieser Bemühungen erklärten die Experten der Feuerwehr, wegen der Gesundheitsgefahren durch die Schadstoffe, das Gebäude für aktuell nicht mehr bewohnbar: Die neun Betroffenen mussten sich für diese Nacht eine andere Unterkunft suchen." Leefers sagt: "Sie sind bei Verwandten und Bekannten untergekommen." Gestern konnten die Menschen in das Gebäude zurückkehren.