Düsseldorf. Vom Ackerland zur Industriebrache – so wandelte sich das Gelände des ehemaligen Zentrallagers.
Jetzt weite Flächen mit den leeren ehemals industriell genutzten Gebäuden – früher weites Ackerland: Dort, wo nun die Überbleibsel des Rewe-Zentrallagers stehen, war einst eine Fläche, die zum Gut Weyersberg gehörte. Der 78-jährige Alfred Niek ist das, was man ein „Unterbacher Original“ nennt. Er kennt die Geschichten rund um den Hof und das Gelände – und diese erzählt er gerne.
Gut Weyersberg war und ist ein großer, ausgedehnter Hof mit einigen Wirtschaftsgebäuden. Dabei blickt das Gut auf eine wilde Geschichte zurück. Mehrmals wurden Gebäude durch Brände verwüstet oder gar zerstört – und immer wieder wurden diese neu errichtet. “Weyersberg“ trägt seinen Namen, den Erzählungen zufolge, da es früher von unzähligen Weyern umgeben war. Heutzutage fehlt von eben jenen jede Spur. Das Gut gehört zum Besitz des Hauses Unterbach.
Doch mit der Zeit wurden Teile des Geländes verkauft. So auch in den 1960er Jahren. Der „Deutsche Supermarkt“ kaufte dem Gutshaus Fläche ab und blieb lange Zeit dort, bis eben Rewe das Gebäude übernahm. „Es war die ideale Anlage für einen Großhandel. Schon damals. Als der Deutsche Supermarkt nach Unterbach kam, war das schon was großes für die Siedlung“, sagt Niek rückblickend. Doch dann wechselte die Gesellschaft, Rewe zog ein.
Keine Erweiterungen möglich
Dass Rewe das Gebäude nicht behalten konnte, hat für Niek einen klaren Grund. „Rewe wollte sich gerne vergrößern. Aber sie haben von dem Gutsherrn nicht mehr Gelände zur Verfügung gestellt bekommen. Er wolle nicht verkaufen. Deswegen sind sie jetzt nach Köln abgewandert.“ Die Bürogebäude sollen dabei schon länger leer gestanden haben. „Hier wurde nur noch gelagert“, sagt Niek. Dabei war es ein riesiger Aufwand früher, überhaupt erst einmal das Gelände so herzurichten. „Wir hatten hier in Unterbach erst keine Ampelanlage. Doch als dann die ersten Lkws hier durchfuhren, war auf einmal Bedarf da. Es wurden sogar extra Straßen angelegt. Zur Hochzeit bildeten sich hier richtige Lkw-Schlangen“, erinnert sich Niek zurück.Das bedeutete für den kleinen Ort schon Stress. Dennoch brachte das Zentrallager wie auch der Deutsche Supermarkt neue Arbeitsplätze in die Region.
Jetzt ist davon nichts mehr geblieben. „Früher gab es hier auch noch kleine Schustereien und Bäckerein, für die Industrie ist man nach Erkrath gefahren. Es gab viele Gießereien und Papierfabriken – es war schon toll und eine Zeit des Aufschwungs.“ Nun habe sich aber beides zum größten Teil erledigt.
Nun wartet Niek wie viele andere auch auf das neue Projekt. Die Erschaffung von neuen Wohnräumen begrüßt der engagierte Rentner sehr. „In Düsseldorf werden immer neue Wohnungen gebraucht“, sagt Niek. Es sei zu hoffen, dass es bald auf dem Grundstück weiter geht. Diese Hoffnung wird wohl bald erfüllt werden.