Nic Shanker ist professionell hinterm Tresen unterwegs und damit auch oft im Fernsehen.

Nic Shanker hat eigentlich Betriebswirtschaft studiert, neben dem Studium hat er dann für sich das Barkeepern entdeckt, schließlich ist er dabei geblieben. Was zunächst nicht bei allen in seiner Umgebung für Freude sorgte: Barkeepern, das mache man doch nur nebenbei, hieß es. Aber: Der 34-Jährige bereute diesen Schritt nie, im Gegenteil: „Es war die beste Enscheidung meines Lebens“, sagt er.

Seine Vita zeigt, eigentlich war der Erfolg vorhersehbar gewesen: Zunächst mixte er bei Partys von Freunden, und bereits sein drittes Event war eine Galaveranstaltung mit Glamour, Models und Rampenlicht. „Ich habe mich damals durchgemogelt“, sagt er heute, aber es habe funktioniert.

Seit zwölf Jahren selbstständig

Mittlerweile ist der 34-Jährige seit zwölf Jahren selbstständig. Shanker bietet als Unternehmer ein, wie ersagt, „Rundum-Sorglospaket“ an, es beinhaltet Catering, Cocktails, Deko oder auch Veranstaltunstechnik, meist für Veranstaltungen mit einem „gewissen Flair“. Er sei nicht günstig, sagt er selbst, dafür sei ihm Qualität zu wichtig. In Düsseldorf gibt es für diesen Markt genügend Kundschaft.

Wer die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender verfolgt, der kennt den 34-Jährigen. Bei Volle Kanne (ZDF) gibt er Cocktail-Tipps , beim WDR kreiert er für die Meisterköche passende Getränke. Und zusätzlich betreibt er mit seinem Freund in seinem Lager an der Kölner Landstraße seit drei Jahren unter dem Label Barfreunde Düsseldorf eine Event-Location.

Was ist das für ein Typus, ein Barkeeper? Gerne spielt Nic Shanker mit dem Klischee, verrät an der Bar nichts von seinem Unternehmen. „Da kommen immer die gleichen Fragen“, sagt er. Was man sonst noch so mache oder was man machen will, wenn man älter sei. Der Beruf als solcher werde nicht als seriös eingeschätzt. Aber haut auch er Klischees raus, schließlich gibt es ja schon ein öffentliches Bild: Barkeeper seien kommunikativ, oft Party-Menschen, unangepasst und Langschläfer. Und leider hätten auch viele ein Problem mit Alkohol.

Viel Zeit fürs Schwatzen

Und, trifft das nun auf ihn zu? Er redet gerne und offen mit den Menschen, aber während der Arbeit trinke er nicht und in seiner Freizeit würde er auch ruhigere Sachen dem Partymachen bevorzugen. Und er sei sehr zuverschichtlich, das schätzen seine Kunden an ihm, sagt er.

Zumindest die Kommunikationsstärke ihres Partners kann Freundin Janina Fiedler bestätigen. Wenn der Tag sehr vollgepackt sei, sollte er sich doch eine Liste machen und abhaken. Das Problem: Viel Zeit würde fürs Schwatzen draufgehen. Andererseits sei das aber auch wichtig, sagt sie. 13 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, Events in ganz Deutschland. „Wenn du den Job so liebst, dann ist Arbeit auch deine Freizeit“, erklärt der 34-Jährige, der sichtbar viel zu tun hat. Da trifft es sich gut, das Verlobte Janina mit ins Geschäft eingestiegen ist, sie kümmert sich um das Büro, ein guter Gegenpol, sagt er.

Sie ergänzt noch: Etwas chaotisch sei er auch, und lacht. Klingt, als habe er für seinen Charakter eine gute Nische gefunden. „Cocktails mischen, das ist wie kochen“, sagt Shanker. Es gebe zahlreiche Kreationen und immer neue Trends, da muss man genießen können und auch Leidenschaft mitbringen.

"Ich bin ein Selfmade-Man"

„Ich wollte immer etwas machen, was den Menschen Freude macht“, erinnert er sich. Und vielleicht hat er sich auch deswegen auf Veranstaltungen mit einem gewissen Flair spezialisiert. Barkeeper mit passender Robe, Galaevents mit Promicharakter, dem High-End der Cocktail-Branche. Er ist wohl auch Ästhet.

„Ich bin kein Selfmade-Millionär, aber auf jeden Fall ein Selfmade-Man“, sagt der 34-Jährige. Bleibt abzuwarten, wie sein Leben weiterhin kreieren wird. Eine neue Idee hat er bereits umgesetzt: eine eigene Kaffeemarke. „Speak Easy“ , heßt der Kaffee und verspricht Kaffee im gewissen Barkeeper-Style.

Das Gourmet Festival auf der Königsallee steigt in diesem Jahr parallel zum NRW-Tag vom 26. bis 28. August 2016. Nic Shanker mischt dann auch mit, und zwar am Ende der Prachtmeile neben den Foodtrucks und dem Zelt der Rudas-Studios mit seinem Label Barfreunde.