Düsseldorf. . Arndt M. Hallmann, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Düsseldorf, hat sich mit dem OB der Rheinmetropole, Thomas Geisel, angelegt – eine Analyse von Götz Middeldorf.
Affären und Skandale – die Stadtsparkasse Düsseldorf war in den vergangenen Jahren immer wieder in den bundesweiten Schlagzeilen. Mit Arndt M. Hallmann sollte ein Vorstandsvorsitzender kommen, der das Institut wieder in ruhige Fahrwasser bringt. Geschafft hat er das nicht. Im Gegenteil, er hat die Stadtsparkasse und ihre tausenden, rechtschaffenden Mitarbeiter weiter in die Schlagzeilen gebracht mit dem Streit um die Höhe der Gewinnausschüttung. Und das bundesweit. Er hat sich nicht nur mit der politischen Mehrheit im Stadtrat angelegt sondern auch mit Oberbürgermeister Thomas Geisel, dem Chef im Rathaus und dem Vorsitzenden des Sparkassen-Verwaltungsrates. Kein kluger Schachzug von Hallmann, der auch noch stur geblieben ist, als Geisel ihm in Sachen Gewinnausschüttung mehrfach entgegen gekommen ist. Hallmann blieb auf seinem hohen (Sparkassen)-Ross sitzen und kam dem OB nicht entgegen. Jetzt hat er die Quittung: Sein Jahresabschluss für 2014, der von Geisel beanstandet wurde, ist nicht rechtmäßig.
Aufs Ruhegeld aus?
Schon vor Monaten munkelte man bereits in Düsseldorf, Hallmann sei auf sein vertraglich festgeschriebenes Ruhegeld aus, von deren Höhe normalsterbliche Arbeitnehmer nicht einmal zu träumen wagen. Nicht so abwegig, denn warum sonst sollte sich Hallmann derart stur stellen. Er wäre nicht der einzige teure Spaziergänger, dem die Düsseldorfer Sparkasse ein feines Leben finanziert...
Unrühmlich im ganzen Sparkassen-Streit, in dem sich auch die NRW-Finanzaufsicht und Teile des fünfköpfigen Sparkassen-Vorstandes auf die Seite von Thomas Geisel gestellt haben und Hallmann trotzdem wie ein kleiner Junge, dem man sein Spielzeug weggenommen hat, stur bleibt, ist die Rolle der CDU: Sie hat sich von Beginn an an die Seite des Sparkassen-Chefs gestellt und dabei die Interessen der Stadt völlig aus den Augen verloren. Auch wenn sich die Christdemokraten inzwischen im Verwaltungsrat zu einem Kompromiss haben hinreißen lassen: Das kommt zu spät. Die CDU hat wie Hallmann aufs falsche Pferd gesetzt und hatte nur ein Ziel: dem Oberbürgermeister zu schaden – dieser Schuss ging nach hinten los. Zumal die CDU sich vor wenigen Jahren noch mit der Sparkasse anlegte, weil die dem christdemokratischen OB Dirk Elbers eine höhere Gewinnausschüttung verweigerte – und nun genau gegenteilig argumentierte.
Einknicken nicht Geisels Ding
Aber jetzt ging es ja gegen einen SPD-OB. Die CDU hat sich in dieser seit Monaten andauernden Diskussion im Sparkassen-Streit finanzpolitisch ins politische Aus katapultiert. Und dem Ruf als politische Wendehälse alle Ehre gemacht.
Fakt ist: Hallmann wird nach diesem Streit, der die Stadtparkasse wieder bundesweit in die Schlagzeilen brachte, nicht zu halten sein. Geisel, der mehrfach auf die Sparkasse zugegangen ist, bleibt gar keine andere Wahl: Er muss sich von Hallmann trennen und einen neuen Sparkassen-Chef suchen, der nicht nur finanztechnisch hervorragend ist, sondern auch die Stadt als deren Gewährsträger im Blick hat und loyal mit der Rathaus-Führung zusammenarbeitet. Tut Geisel das nicht, würde er einknicken und Schwäche zeigen. Doch das ist nicht Geisels Ding, wie man in seiner bisherigen Amtszeit gelernt hat.
Bleibt zu hoffen, dass die Stadtsparkasse und ihre Mitarbeiter endlich einmal einen Vorstand bekommen, der das Institut in ruhige Fahrwasser lenkt und für das sorgt, für das sie da ist: sich um ihre Kunden zu sorgen und nicht ins politische Geschäft der Landeshauptstadt einzugreifen!