Düsseldorf. Auf dem ersten Düsseldorfer Geflüchtetenkongreß stellte gestern die Aktion Weißes Friedensband ihr Video-Projekt vor.
Die meisten der geflüchteten Kinder und Jugendlichen an der Dumont Lindemann Schule in Bilk fühlen sich mittlerweile ganz wohl in ihrer neuen Heimat. Klar, ein wenig Heimweh ist immer mit dabei, aber die vielen Freunde, die sie beim Sport oder auf dem Pausenhof kennengelernt haben, helfen ihnen darüber hinweg. Auf dem ersten Düsseldorfer Geflüchtetenkongress in der Gemeinschaftshauptschule wurde nun das zehnwöchige Projekt der Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Verein Aktion Weißes Friedensband unter der Leitung von Günter Haverkamp vorgestellt.
Für die Kinder ein besonderer Tag
„Mit vielen von den Jugendlichen habe ich jetzt über ein Jahr zusammengearbeitet“, berichtet Haverkamp. Mit dem Projekt will er vor allem Themen erörtern, die sowohl den Jugendlichen, als auch der Gesellschaft auf den Nägeln brennen. Nicht nur Themen wie Homosexualität, der Umgang mit Frauen und Religionen in Deutschland stand dabei im Vordergrund, die Jugendlichen gingen auch auf die Straße und befragten Passanten zu deren Ängsten über Geflüchtete. Das Ergebnis: Mit Homosexualität, anderen Religionen und Frauen gehen die meisten gelassen und respektvoll um. Ängste gegenüber Geflüchteten konnten die Teilnehmer des Projekts unter den befragten Passanten nicht erkennen. „Die Jugendlichen lernen was es heißt Freiheit zu leben. Und zu Freiheit gehört immer Respekt. Meine Freiheit hört dort auf, wo sie anfängt die Freiheit des anderen einzuschränken“, betont Haverkamp.
Begleitet wurde das Projekt von Filmemacher Christian Deckert, der die zehnwöchige Aktion auf Video festhielt und auch an weiteren Projekten des Vereins teilnehmen möchte: „Es war eine tolle Erfahrung den Mut dieser Kinder zu erleben. Es ist vor allem schön, so viele Menschen aus verschiedenen Ländern kennenzulernen“, erzählt Deckert, der schon seit 15 Jahren Workshops mit Jugendlichen gestaltet.
Besonders viel Spaß hatten auch die Kinder selbst, so etwa der vierzehnjährige Baletash Sharifi aus Afghanistan. Er ist seit dem 15. November 2013 in Deutschland, ein besonderer Tag in seinem Leben: „Ich bin sehr froh hier zu sein und habe schon viele Freunde in der Schule und beim Sport gefunden“, sagt Baletash. „Am Anfang hatte ich Angst Deutsch zu lernen, aber mittlerweile macht es mir gar nichts mehr aus. Das Projekt hat mir vor allem gezeigt, wie ich mit meinen Mitmenschen in Deutschland umgehe.“