Düsseldorf. . Betreiber und Stadt gehen nun von 18,8 Millionen Euro Sanierungskosten aus.
Stolz führt Sandra Honigs durch die Baustelle. Die ersten Tiere hätten schon ihr Revier bezogen, erläutert die Kuratorin und stellvertretende Direktorin des Aquazoos und Löbbeke Museums: Die Gundis, eine Nagetierart, seien ganz frisch wieder an ihrer alten Stätte untergebracht. Die Stumpfkrokodile seien schon länger im Haus. Sie seien übrigens ganz neu im Zoo. Von den früher dort beheimateten größeren Krokodilen habe man sich trennen müssen, genauso von Ottern und Krallenaffen. Neue Haltevorschriften, so Honigs. „Unser Herz lag an diesen Tieren.“ Diese Vorschriften und der Wunsch nach einer Steigerung der Attraktivität führten zur vorübergehenden Schließung des Zoos im November 2013, der seit 1987 Besucher in den Düsseldorfer Norden lockt. Während der Sanierung entdeckte man erhebliche bauliche Mängel.
Neuer Aquazoo-Direktor freut sich über Unterstützung
Diese führten nun wie berichtet zu einer Kostenexplosion. Und zur nochmaligen Verschiebung der Wiedereröffnung. Sie ist jetzt für März 2017 geplant, aber, wie der Beigeordnete Stephan Keller es sagte: Am Rosenmontag habe man gesehen, dass „Prognosen ungewiss“ seien.
Die Betreiber des Aquazoos baten den Stadtrat, 18,8 Millionen Euro für die Sanierung des Zoos zur Verfügung zu stellen. 2013 budgetierte man noch 12,8 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der 1980er-Jahre-Neubau hatte 30 Millionen D-Mark gekostet.
Die Stadt hilft. Dies freut Jochen Reiter sichtlich, und so äußert er sich auch: „Dank an die Politik für die konsequente Unterstützung.“ Erst seit Anfang des Monats ist der Landshuter der neue Aquazoo-Direktor.
„Ich wusste schon, dass ich auf eine Baustelle komme, aber man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben“, sagt der 1973 geborene Reiter, der zuletzt wissenschaftlicher Leiter des Duisburger Zoos war.
Moderater Eintrittspreis-Anstieg
Ein Rundgang über diese Baustelle zeigt, was sich im Aquazoo verändert hat – und was nicht. Die Wände sind meist in unschönem Braunton gestrichen. Aber so lenken sie wenigstens nicht ab von den Stars, nämlich den Wassertieren hinter den Schaufenstern. Auf eine der ovalen Scheiben, die die Besucher von Fischen trennt, weist Sandra Honigs hin: Das Glas allein habe 150 000 Euro gekostet. Teuer seien auch die Umzüge der Abteilungen. Reiters Stellvertreterin weist auf die logistische Planung hin, die nötig war: Die Tiere kamen in Container, die Bauarbeiter rückten an.
Für die rund 3000 Tiere in 450 Arten gibt es neues UV-Licht und neue LED-Technik. Der Eindruck von Regenwald oder Wüste werde erzeugt. Die Tiere sollen sich wohlfühlen. Auch das koste.
Aber bei den Eintrittspreisen, sagen die Betreiber, möchte man das Geld nicht wieder hereinholen: Nur ein moderater Anstieg von 7 auf 9 Euro pro Erwachsenem sei geplant.