Düsseldorf. . Die Schausteller der Düsseldorfer Weihnachtsmärkte wollen sich nicht ängstigen lassen von den Terrorattacken. Die Polizei sieht sich gut aufgestellt.
Angst haben nicht alle Schausteller auf den Düsseldorfer Weihnachtsmärkten. Ruben Dewey (28) steht seit drei Jahren mit seiner Glühweinbude vor dem Rathaus – auch dieses Jahr. „Ich habe persönlich keine akute Angst vor Anschlägen, auch nicht vor Umsatzeinbußen.“ Thema seien die Terrorattacken schon unter den Kollegen „aber es ist nicht omnipräsent und wir sind nicht bereit, uns davon lähmen zu lassen.“
Der 36-jährige Schausteller mit seiner Crêperie am Markt auf dem Schadowplatz sieht das ähnlich: „Es gibt hier ein super Sicherheitskonzept, alles ist top organisiert“, erklärt er. Dass er weniger Umsatz machen könnte, hat der 36-Jährige aber schon im Hinterkopf. „Der ein oder andere könnte sich von den Angriffen in Paris schon beeinflussen lassen.“
Auf das Weihnachtsgeschäft angewiesen
Simon (49) von der Ideenwerkstadt ist anderer Meinung: „Wenn die Besucher wegbleiben, dann eher wegen des Regens und nicht, weil sie Angst vor Attacken haben.“ Immerhin würden heute auch alle zum Fortunaspiel gehen. „Wir können uns ja auch nicht nur verstecken. Dann ist die ganze Lebensqualität weg“, sagt der 49-Jährige.
Christian Färber kann sich Angst nicht leisten: „Ich bin auf das Weihnachtsmarktgeschäft angewiesen und hier auf dem Markt kann man das ganz gut ausblenden.“ Er betreibt eine Glühweinbude auf dem Engelchenmarkt.
Sicherheitsfirma übernimmt Marktbetreuung
Auch die 22-jährige Emma, die auf dem gleichen Markt einen Christbaumschmuck-Stand hat, versucht, sich nicht von der Angst beeinflussen zu lassen. „Klar wäre ein Weihnachtsmarkt ein mögliches Ziel, es ist ein christliches Fest und viele Menschen sind hier. Aber auf der anderen Seite können wir ja nicht nur in Angst leben.“
Stella Kempen gehört zur Marktbetreuung. Die übernimmt auf dem Schadowplatz eine Sicherheitsfirma. „Meine Kollegen und ich haben eine gute Menschenkenntnis, schon vom Beruf her, daher hat man sich in diesem Jahr wahrscheinlich für eine Sicherheitsfirma entschieden, die die Marktbetreuung macht“, erklärt sie. Kempen ist nicht nur Ansprechpartnerin für die Schausteller, sie achtet auch darauf, dass die Fluchtwege frei sind und kein Ärger aufkommt. „Natürlich gucken wir jetzt noch genauer hin, uns lassen die Attacken in Paris ja auch nicht ganz kalt. Aber es gibt ein gutes Sicherheitskonzept“, erklärt Kempen.
Polizei will noch wachsamer sein
Das dürfte Andreas Czogalla gerne hören. Der Polizeisprecher weist darauf hin, dass es aktuell keinen konkreten Hinweis auf eine konkrete Gefahr gebe. „Trotzdem sind alle Kräfte noch wachsamer“, sagt er. Ohnehin habe man ein hohes Niveau an Sicherheitsmaßnahmen, um die Sicherheit für Gäste und Betreiber auf den Weihnachtsmärkten zu gewährleisten.
„Wir begrüßen, dass die Polizei verstärkt auftritt“, sagt Roman von der Wiesche von Düsseldorf Marketing & Tourismus: „Die Menschen sind sensibilisiert, das ist gut, aber die Frage ist ja, wie gehen wir mit der Situation um, verkriechen wir uns, oder suchen wir einen Ort der Begegnung auf?“