Düsseldorf.. Der Düsseldorfer Flughafen gehört zu den hoch profitablen Airports im Land und ist weiter im Aufwind. Neben Premium-Airlines landen auch bald mehr Billig-Flieger in Lohausen.
Am Düsseldorfer Flughafen starten oder landen dieses Jahr erstmals mehr als 22 Millionen Passagiere. „Ein Rekord, das gab es noch nie“, freut sich Flughafen-Chef Ludger Dohm. Das Passagier-Plus von drei Prozent wird bei gleichbleibender Zahl der Flugbewegungen erreicht: Die Airlines konnten ihre Flugplätze besser verkaufen oder haben größere Flugzeuge eingesetzt. Von den 22 deutschen Verkehrsflughäfen arbeiten übrigens nur acht gewinnbringend. „Unter diesen acht gehört Düsseldorf zu den hoch profitablen Airports“, so Flughafen-Chef Ludger Dohm.
Künftig setzt der Flughafen verstärkt auf so genannte Billig-Flieger. „Wir führen ständig Gespräche“, sagte Dohm und zählte neben der spanischen Vueling oder britischen Easyjet, die bereits Düsseldorf anfliegen, auch die norwegische Norwegian an. „Ryanair hat für Sommer 2016 erstmals Landerechte beantragt“, bestätigt Dohm das Interesse der Iren, endlich auch in DUS zu landen. Ob und welche Fluggesellschaften Start- und Landerechte(Slots) bekommen, entscheidet allerdings nicht der Flughafen sondern der Flugkoordinator.
Düsseldorfer Flughafen setzt auch künftig auf Billig-Flieger
Auch wenn künftig vermehrt Billig-Flieger abheben, der Flughafen sieht sich mit seiner Infrastruktur und seinem gemischten Flugangebot weiter als Qualitäts-Airport. Dohm: „Düsseldorf ist für die meisten Nordrhein-Westfalen das Tor zu Welt - und für die weltweiten Airlines ist Düsseldorf das Tor nach Nordrhein-Westfalen.“ Nicht umsonst setzen gerade Premium-Airlines aus aller Welt auf Düsseldorf.
Als Beispiele nannte er neben Emirates und Etihad auch Cathay Pacific, Air China oder Singapore Airlines. Das preiswerten Segment allerdings dürfe man nicht vergessen. „Wir in Düsseldorf wollen uns diesem Markt nicht verschließen“, sagt Dohm. Zumal günstiges Fliegen europäischer Trend ist, den nicht nur Urlauber nutzen sondern immer mehr auch Geschäftsreisende. Gleichzeitig jedoch setzt der Airport auf weitere Langstrecken: „Wir möchten weitere Asien-Verbindung haben.“
Flughafen ist ausgebucht und auf Kapazitäts-Erweiterung angewiesen
Allerdings: Es gibt keine Kapazitäten mehr. „Wir haben eine Übernachfrage“, sagt der Flughafen-Chef. Für Sommer 2016 wurden mehr Starts und Landungen von den Gesellschaften beim Flugkoordinator angefragt als zur Verfügung hat. Das bedeutet: Für kommendes Jahr ist der Flughafen zu allen Zeiten komplett mit Starts und Landungen verplant - selbst zu den Zeiten, die für Fluggesellschaften bisher als unattraktiv galten.
Für den seit März im Amt befindlichen Flughafen-Chef Ludger Dohm ist das für die boomende Wirtschaftsregion Rhein-Ruhr, die dringend auf einen internationalen Flughafen angewiesen ist, eine „Katastrophe“. Ein Wort, dass er mit Blick auf die von der Landesregierung zu treffenden Entscheidung über die beantragte Kapazitätserweiterung des Airports wohl bewusst gewählt hat...