Düsseldorf. Bomben-Verdacht auf dem Flughafen Düsseldorf: Ab dem 1. November wird nachts auf dem Flugfeld gegraben. Bei einem Bombenfund wird mittags entschärft.
Bei Sondierungsarbeiten auf dem Düsseldorfer Airport-Gelände haben sich Verdachtsmomente auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg bestätigt. Deshalb werden ab Sonntag, 1. November, fünf Verdachtsstellen auf dem Flugfeld freigelegt.
Die ersten beiden liegen nach Angaben der Stadt unmittelbar nebeneinander, so dass mit zwei Trupps an der Freilegung gearbeitet wird. Die Gegenstände, die bei den Sondierungsarbeiten als Verdachtspunkte aufgefallen sind, liegen bis zu vier Meter tief im Boden.
Gegraben werden soll immer in den Nachtstunden ab 23 Uhr. Zunächst wird mit einem Bagger, später von Hand geraben. Dafür kalkulieren Stadt und Feuerwehr bis zu acht Stunden ein. Erst nach dem Abschluss der Ausschachtungen steht fest, ob es sich bei dem sondierten Gegenstand tatsächlich um einen Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelt.
Auf Evakuierungen und Sperrungen einstellen
Anwohner, Flugpassagiere, Beschäftigte und Berufspendler sollten sich in den kommenden Tagen von 10 bis etwa 13 Uhr auf Evakuierungen, Sperrungen und damit einhergehende Einschränkungen im An- und Abreiseverkehr einstellen. Je nach Größe und Lage des Blindgängers können laut Feuerwehr maximal rund 1700 Anwohner betroffen sein.
Im Falle einer Entschärfung werden die Betroffenen durch Warndurchsagen und -aufrufe sowie Meldungen über die Medien informiert. Sollte die sofortige Entschärfung notwendig werden, greifen Vorkehrungen schon in der Nacht. "Sowohl der Flughafen als auch der Krisenstab der Stadt sind darauf vorbereitet", heißt es.
Bombe mit Aufschlag- oder Säurezünder
Sollte sich der Verdacht am 1. November bestätigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Bombe mit Aufschlagzünder (Normalfall): Ist die Bombe mit einem Aufschlagzünder versehen, wird am Montag, 2. November, ab 11 Uhr entschärft.
- Bombe mit Langzeitzünder (Seltenerer Fall): Verfügt die Bombe über einen Langzeitzünder (Säurezünder) werden die Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Bombe unmittelbar noch in den frühen Morgenstunden am Montag, 2. November entschärfen.
- Fünf-Zentner-Bombe: Handelt es sich um eine Fünf-Zentner-Bombe, bleiben die Auswirkungen gering. Es wohnen keine Menschen im 500-Meter-Radius um die Fundstelle. Auch auf den Straßenverkehr wirkt sich die Entschärfung in dem Falle nicht aus.
- Zehn-Zentner-Bombe: Handelt es sich um eine schwerere Bombe, sind im 1000-Meter-Radius bis zu 78 Anwohner betroffen. Sie müssten dann in ihren Häusern bleiben. Es handelt sich um Bewohner im Gebiet von der Straße "Am Spielberg" im Norden bis zur Lilienthalstraße im Süden und der Niederrheinstraße im Westen bis zur Danziger Straße (B 8) im Osten. In diesem Falle müsste während der Zeit der Entschärfung die Danziger Straße gesperrt werden. Betroffen wären ebenfalls die Kinderbetreuungseinrichtung Rheinpiloten, Autohäuser und die Stadtbahnlinie U79. Eine Betreuungsstelle für Menschen, die während der Entschärfung keine andere Möglichkeit zum Verbleib haben, wird im Max-Planck-Gymnasium, Koetschaustraße 36, eingerichtet.
Die Grabungs- und Entschärfungstermine
An diesen weiteren Tagen wird gegraben und gegebenfalls entschärft:
- Dienstag, 3. November, ab 23 Uhr. Eventuelle Entschärfung am Mittwoch, 4. November, zwischen 11 und 12 Uhr.
- Donnerstag, 5. November, ab 23 Uhr. Eventuelle Entschärfung am Freitag, 6. November, zwischen 11 und 12 Uhr.
- Montag, 9. November, ab 23 Uhr. Eventuelle Entschärfung am Dienstag, 10. November, zwischen 11 und 12 Uhr.
Das Gefahrentelefon der Feuerwehr wird an den Tagen der möglichen Entschärfungen unter der Rufnummer 3 889 889 geschaltet sein. (we)