Haan. Nach einem Lkw-Unfall musste die A46 bei Haan am Freitagmorgen für mehrere Stunden gesperrt werden. Sprengstoff-Granulat verteilte sich auf der Fahrbahn.

Ein Lkw-Unfall hat am Freitagmorgen zu langen Staus auf der A46 bei Haan geführt. Die Autobahn musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Seit 10.50 Uhr ist sie wieder komplett befahrbar.

Wie die zuständige Autobahnpolizei Düsseldorf berichtet, war der Lkw gegen 6.30 Uhr zwischen den Anschlussstellen Haan-West und Haan-Ost in Fahrtrichtung Wuppertal verunglückt. Ein Berufskraftfahrer hatte aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war in die Mittelschutzplanke gefahren. Niemand sei schwer verletzt worden.

Sprengstoff-Säcke durch Aufprall zerstört

Nach Auskunft der Feuerwehr hatte der Lkw zwei verschiedene Sprengstoffe geladen, die größtenteils in Säcken verpackt waren. Diese wurden überwiegend durch den Aufprall zerstört, so dass deren Inhalt - 2400 Kilogramm Sprengstoff-Granulat - auf der Fahrbahn verteilt wurde. Der restliche Sprengstoff befand sich in unbeschädigten Kartons.

Beim Aufprall gegen die Leitplanke platzten die Säcke mit dem Sprengstoffmittel. (Foto: Feuerwehr Haan)
Beim Aufprall gegen die Leitplanke platzten die Säcke mit dem Sprengstoffmittel. (Foto: Feuerwehr Haan) © Feuerwehr Haan

Die Feuerwehr schätzte die Explosionsgefahr letztlich als gering ein, weil keine Zünder an Bord waren und mit Vorsicht vorgegangen wurde. Trotzdem blieben beide Richtungsfahrbahnen erst einmal gesperrt, um weitere Gefährdungen - zum Beispiel durch heiße Zigarettenstummel oder Reibungsenergien beim Überfahren - ausschließen zu können. Vorsorglich brachte die Berufsfeuerwehr Solingen außerdem Tanklöschfahrzeuge in Stellung, die aber nicht zum Einsatz kamen.

Sprengmittel-Experten vor Ort

Sprengmittel-Experten des Landeskriminalamtes konnten vor Ort die ausgetretene Ladung aufnehmen und schließlich in Edelstahl-Behältern sichern. Diese wurden auf einen nahegelegenen Parkplatz gebracht, von wo aus die Transport-Firma die Ladung fachgerecht entsorgen konnte.

Die Folge des Lkw-Unglücks: Lange Staus schon am frühen Morgen. Um 8.15 Uhr meldete das WDR-Verkehrsstudio zehn Kilometer Stau in Fahrtrichtung Düsseldorf (ab Sonnborner Kreuz) und ebenfalls zehn Kilometer Stau in Richtung Wuppertal (ab Kreuz Hilden). (shu/mit dpa)