Zum 14 Mal startet am 30. Mai der Japan-Tag in Düsseldorf. „Neben dem traditionellen Japan, das an diesem Tag auch gezeigt wird, ist vor allem die Popkultur mit der Manga- und Cosplay-Szene im Fokus“, sagt Eva-Maria Illigen-Günther, Geschäftsführerin der Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH (DMT). Der Japan-Tag ist seit einigen Jahren eine der größten Anlaufstellen für Manga- und Cosplay-Fans. Mangas sind japanische Comics, deren Fans lassen die Figuren durch ihre Verkleidungen auferstehen. Die Cosplayer lieben das Spiel mit der Verkleidung und werden am Japan-Tag zu Tausenden wie ihre Lieblings-Manga-Charaktere kostümiert in Düsseldorf zu sehen sein.

„Dabei hat alles so klein angefangen“, erinnert sich Fritjof Eckardt, Experte für die japanische Pop-Kultur. „2008 haben wir mit einer kleinen Bühne ohne Verstärker auf dem Japan-Tag begonnen. Wir wollten eine Wettbewerb machen, bei dem Cosplayer ihre Kostüme vorstellen können. Schon damals kamen mehr Leute, als wie erwartet haben.“ Eckardt, der von 2008 bis 2012 maßgeblich an den Vorbereitungen der Manga-Events beim Japan-Tag beteiligt war, ist begeistert: „Seit dem ersten Jahr hat sich das extrem entwickelt. Damit haben wir nicht gerechnet. Aus dem Nichts haben wie einen wichtigen Teilbereich in der Szene geschaffen.“

Letztes Jahr waren mehr als 7000 verkleidete Teilnehmer dabei, dieses Jahr haben sich sogar noch mehr angemeldet: 25 000 Leute wollen übernächstes Wochenende nach Düsseldorf kommen. Nicht alle werden verkleidet sein, aber die Veranstalter rechnen mit mehr als 10 000 Kostümierten.

Düsseldorf hat eine sehr große Bedeutung in der Szene. Es gilt auch als die „Manga- und Cosplay Metropole am Rhein“. Das kommt daher, dass die Stadt eine große japanische Infrastruktur hat. Es gibt etliche japanische Supermärkte, Bäcker oder Restaurants. Deswegen hat Düsseldorf deutschlandweit die größte Bedeutung für die Manga- und Cosplay-Gemeinschaft. „Beim Japan-Tag in Düssledorf wird meistens Englisch gesprochen, denn die Manga- und Cosplay-Fans kommen aus der ganzen Welt“, sagt Eckardt.

Schon dieses Wochenende können die Fans ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Samstag und Sonntag findet die DoKomi Messe im Congress Center Düsseldorf, Stockumer Kirchstraße 61, statt. Hier rechnen die Veranstalter mit 18 000 Besuchern. „Die Leute können sich treffen, austauschen, Workshops besuchen und ihre Leidenschaft leben“, so Andreas Degen, Vertreter der DoKomi. Für viele ist das Herstellen der Kostüme das wichtigste. Sie sitzen oft Monate an einem Kostüm und identifizieren sich damit. Sie wollen es auf Veranstaltungen wie dem Japan-Tag präsentieren. „Außerdem ist die ganze Szene eine Gemeinschaft“, meint Degen.