Düsseldorf. . Wilsberg-Schauspieler Roland Jankowsky steht bis Mai auf der Bühne der Komödie. Er erreicht im TV Traumquoten von bis zu 7 Millionen Zuschauern.
Roland Jankowsky – bekannt als cooler Kriminal-Assistent Overbeck von Kommissarin Springer in der ZDF-Krimiserie „Wilsberg“ – ist mal wieder auf den Brettern. In der Komödie tritt er noch bis 21. Mai jeden Abend auf und mimt einen trockenen Finanzbeamten. Das Stück „Die Selbstanzeige. Die Steuer, mein Onkel und ich“ setzte der einstige Komödien-Direktor Helmuth Fuschl in Szene, der Jankowsky bereits in früheren Jahren engagieren konnte.
Der Kölner Jankowsky, 1968 in Leverkusen geboren, ist im Dauerstress. Gerade haben die Dreharbeiten für zwei neue Folgen der Münsteraner Krimiserie „Wilsberg“ begonnen. Das heißt für die nächsten Wochen: Sechs Uhr aufstehen und direkt an das Set fahren. In Köln. Denn, so Jankowsky: „Erst später werden einige Szenen in Münster aufgenommen.“ Nachmittags zurück nach Düsseldorf, um abends auf der Bühne zu stehen.
Seit 17 Jahren ist er „Overbeck“
17 Jahre mimt er schon den Overbeck. Laugt das nicht aus? „Nein, ich habe vor zehn Jahren mal mit dem Gedanken gespielt auszusteigen aber meine Rolle hat sich entwickelt, wurde seit 2006 stetig ausgebaut“, sagt das Natur-Talent Jankowsky. Nach dem Abitur auf einem Opladener Gymnasium wurde der sportlich drahtige Mime, der sich bis heute mit Marathon-Laufen, Schwimmen und Skaten fit hält, gleich von kleinen Theatern engagiert. Und hatte Erfolg, auch ohne Abschluss auf einer Schauspielschule. Als junger Mann trat er in der freien Szene, aber auch am Hamburger Schauspielhaus, der kleinen Bühne des Hamburger Thalia Theaters, oder im Grillo in Essen auf, konnte aber nicht sofort von der Schauspielerei leben. Und nahm nebenbei andere Jobs an, beispielsweise als Bademeister.
Heute erkennen ihn viele auf der Straße wieder. „Die Rolle in Wilsberg hat mich bekannt gemacht. Immerhin erreichen wir seit einiger Zeit regelmäßig eine Traumquote von sieben Millionen Zuschauern.“ Immer dabei: der coole Overbeck mit flotten Sprüchen und dunkler Sonnenbrille. Jankowsky lacht und erzählt von Begegnungen mit eingefleischten „Wilsberg“-Fans. Der erste Satz sei häufig: „Wo haben Sie denn Ihre Sonnenbrille gelassen?“
Ob er damit nicht zu sehr in eine Schublade gesteckt und für andere TV-Projekte verbrannt sei? Im Gegenteil. Viele Kollegen würden sich freuen, wenn sich für sie eine Schublade auftut und Produzenten sie mit einem bestimmten Typ in Verbindung bringen würden.
Doch hat er sich neben Auftritten in Privat-Theatern und Fernsehstudios ein weiteres Standbein aufgebaut. Als Vorleser von Krimis machte sich der Ehemann einer Lehrerin und Vater einer 3-jährigen Tochter einen Namen, tourt mittlerweile durch die Republik.
Sein Spezialgebiet: schräge Kurzgeschichten von Angela Eßer, Ralf Kramp, Brigitte Glaser und anderen Autoren.
Die Arbeit mit kompetenten Regisseuren sei ihm wichtig, wie mit Helmuth Fuschl. Ebenso die Harmonie mit Kollegen. Zum Beispiel mit Heinrich Schafmeister, der die Hauptrolle in „Die Selbstanzeige“ spielt. „Das macht jeden Abend großen Spaß.“ Mit ihm hatte Jankowsky zuvor nur gemeinsam gedreht. Denn auch Schafmeister war einige Jahre lang als Manfred Höch auf der Mattscheibe zu sehen – als bester Freund von Privatdetektiv Wilsberg.