Düsseldorf. . Im ersten Quartal ist der Absatz von Altbier rückläufig. Grund ist, dass 2015 turnusgemäß weniger Messenstattfinden.

In normalen Jahren gilt der Markt für Altbier aus Düsseldorfer Hausbrauereien als gegen den Trend wachsend. Doch nach den ersten drei Monaten ziehen mehrere Brauer aus der Altstadt eine maue Bilanz. „Wir haben noch keine endgültigen Zahlen, aber nach unseren bisherigen Schätzungen liegen wir etwa fünf Prozent unter den Zahlen der ersten drei Monate des Vorjahres“, sagt Michael Schnitzler, Baas der Traditionsbrauerei Uerige.

Der Rückgang sei bei der Hektoliter-Anzahl genauso zu spüren wie beim Umsatz. Grund dafür sei, dass 2015 turnusgemäß ein schwaches Messejahr mit wenigen Veranstaltungen und entsprechend weniger internationalen Gästen sei.

Eine ähnliche Einschätzung hat Karl-Heinz Gatzweiler, Inhaber des Brauhauses Schlüssel. „Das neue Jahr 2015 ist insgesamt schlecht gestartet. Der Absatz ist in den ersten drei Monaten um 5,5 Prozent zurückgegangen“, sagte Gatzweiler. Im Vergleichzeitraum des Vorjahres wurden noch 5580 Hektoliter Altbier abgesetzt, in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres jedoch nur 5270 Hektoliter.

Die Brauereien verbinden den sinkenden Altbier-Absatz mit dem scwhachen Messejahr 2015.
Die Brauereien verbinden den sinkenden Altbier-Absatz mit dem scwhachen Messejahr 2015. © NRZ

Gatzweiler erwartet auch keine signifikante Besserung, da 2015 ein besonders schwaches Messejahr ist und der Sonderabsatz zur Weltmeisterschaft des vergangenen Jahres entfällt. Uerige-Chef Schnitzler dagegen äußerte sich optimistisch, den Minderabsatz im Jahresverlauf noch aufholen zu können.

Ausnahmen beim Schlüssel seien jedoch die neueren Produkte „Sixpack“ und „Partyfass“. „Sie trotzen dem Negativtrend im Jahr 2015 und konnten im ersten Quartal sogar zulegen: Das Sixpack verkaufte sich in den ersten drei Monaten um 28 Prozent besser, das Partyfass immer noch um drei Prozent besser als im selben Zeitraum des Vorjahres“, sagt Gatzweiler.

Peter König, Chef der Füchschenbrauerei wollte den von vielen beobachteten rückläufigen Trend nicht bestätigen. „Wir haben in etwa so viel Bier verkauft wie im Vergleichzeitraum des Vorjahres“, sagte er auf Anfrage. Das Füchschen sei von Messejahren nicht so stark betroffen. „Wir stellen fest, dass an starken Messetagen die Stammgäste ausbleiben. So glättet sich das über die Zeit“, sagt Peter König.

Generell gilt, dass sich der Altbiermarkt in Düsseldorf von der Entwicklung des Altbiermarktes in ganz Deutschland abgekoppelt hat. So liegt der Anteil von Altbier am Gesamtbiermarkt in Deutschland bei nur noch bei rund einem Prozent. Seit 1981 (6,6 Prozent) hat der Anteil damit jedes Jahr stetig abgenommen. Und ein Ende des Trends ist nicht in Sicht. Nur in Düsseldorf wächst der Altbiermarkt stetig, was die Brauer unisono auf die Hausbrauereien zurückführen.