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Wer in den letzten Wochen am Schaufenster der kleinen Galerie „The Box“ an der Duisburger Straße 97 vorbeigekommen ist, wird schon gesehen haben, dass der Raum für eine ganz besondere Ausstellung vorbereitet worden ist. Ein großes, in schwarzer und weißer Farbe gehaltenes Graffiti-Kunstwerk schmückt die hintere Wand. An der Eingangstür hängt ein Pergament, auf dem in Schnörkelschrift die Namen von 31 Künstlern stehen. Sie alle sind Teil des Streetart Festivals „Turbo Urban“, das zum vierten Mal in Düsseldorf stattfindet.
Bis zum 25. April dreht sich in der „Box“ alles um das Thema Straßenkunst. Das Ziel der Ausstellung besteht darin, Streetart-Künstlern eine Plattform zu geben, ihre Werke zu präsentieren. „Es gibt so viele tolle Künstler, die im stillen Kämmerchen großartige Sachen machen. Ich fände es schade, wenn diese Leute keine Anerkennung kriegen würden“, sagt Robert Roschwig, der zusammen mit Lisa Florack, Tobias Reimann und Aleksej Weigandt das Projekt „Turbo Urban“ organisiert.
Neben bekannten Künstlern, wie L.E.T. oder den berühmt-berüchtigten Graffiti-Sprühern Mayo Brothers, stellen auch Nachwuchs-Talente ihre Werke aus. Die meisten kommen aus dem Raum Düsseldorf, Neuss und Köln, aber auch Künstler aus Kiel und einer aus Indonesien machen mit. Jeder Aussteller konnte bis zu acht Objekte einreichen.
„Die Resonanz war wirklich enorm“, sagt Roschwig. Im vergangenen Jahr wurde nur die rechte Wand in der „Box“ mit Bildern behängt. „Dieses Jahr brauchen wir beide Wände. Unsere Ausstellung wird einfach immer größer“, freut sich Mitorganisatorin Lisa Florack, die Kommunikationsdesign an der Fachhochschule studiert. Mit „Turbo Urban“ wollen die Macher ein breites Publikum ansprechen. „Streetart ist definitiv eine Form der zeitgenössischen Kunst, der man Beachtung schenken sollte. Es gibt unheimlich viele spannende Arten, sich mit der Kunst auszudrücken“, so Roschwig.
Die größte Herausforderung für die Organisatoren der Ausstellung bestand darin, die Kunst von der Straße in eine Galerie zu holen. „Manche Sachen, wie zum Beispiel Graffiti-Bilder, lassen sich draußen einfacher realisieren“, findet Roschwig. Genauso vielfältig wie die Szene sind auch die ausgestellten Objekte. Neben klassischen Bildern und Fotografien von besprühten Wänden werden zum Beispiel auch mit Bändern umwickelte Drahtkonstruktionen des Künstlers Meta gezeigt. „Es ist uns wichtig zu vermitteln, dass Straßenkunst nicht einfach als Geschmiere abgetan werden darf“, sagt Kurator Robert Roschwig.
„Turbo Urban“ ist mehr als eine klassische Ausstellung. Die Veranstaltung lebt von ihrem Festival-Charakter. „Wir bieten Mitmach-Aktionen und Themenabende an“, erklärt Roschwig. Schließlich ginge es darum, dass man sich trifft, ins Gespräch kommt und gemeinsam etwas macht. „Wir versuchen , möglichst oft vor Ort zu sein. An den Freitagen und Samstagen haben wir auf jeden Fall geöffnet. Unter der Woche muss man einfach auf gut Glück vorbeischauen.“
Die Ausstellung wird heute um 14 Uhr in der „Box“, Duisburger Straße 97, eröffnet. Bis zur Finissage, die am 25. April um 16 Uhr beginnt, sind verschiedene Aktionen geplant. So findet beispielsweise am Samstag, 21. März, ein Konsolenabend statt. Für Sonntag, 15. März, ist eine Streetart-Tour durch die Stadt angesetzt.