Düsseldorf. Ein 53-jähriger Angestellter des Landeskriminalamtes soll einen Vorgesetzten bedroht haben. Er selbst streitet dies ab und wittert eine Intrige.

Hat es beim Landeskriminalamt eine Morddrohung gegen einen Verwaltungsleiter gegeben? Dieser Frage gehen zurzeit Polizei und Staatsanwaltschaft nach. Der Beschuldigte, ein 53-jähriger Angestellter, bestreitet den Vorwurf und sieht sich selbst als Opfer. Gegen die fristlose Kündigung auf Verdacht hat er Klage beim Arbeitsgericht eingereicht.

„Ich stech’ dich ab“ – mit diesen Worten soll der 53-Jährige den Verwaltungsleiter am Abend des 19. Dezember am Telefon bedroht haben. Auch seinen Namen soll er genannt haben. Das zumindest behauptet der angeblich betroffene LKA-Mitarbeiter, der den Beschuldigten zudem an der Stimme erkannt haben will.

Der Fall hat ein Vorspiel

Nach Angaben des 53-Jährigen stand die Polizei noch am gleichen Abend vor seiner Tür. Er selbst sei zu dem Zeitpunkt jedoch nicht zu Hause gewesen. Eine Nachbarin hätte mitbekommen, nach wem die Beamten suchten und warum und ihn daraufhin angerufen. Als der LKA-Angestellte eine Stunde später heimkehrte, habe er sich selbst bei der Polizei gemeldet. Kurz darauf hätten Beamte seine Wohnung durchsucht, Handy und Festnetztelefon überprüft und auch einen Alkoholtest durchgeführt, der einen Wert von 0,0 Promille ergeben habe. Drei Tage später – der Beschuldigte war in der Zwischenzeit wegen einer gebrochenen Schulter nicht im Dienst – hätten ihm dann LKA-Mitarbeiter ein Schreiben überreicht, in dem ihm die Behörde Hausverbot erteilte. Die Kündigung folgte vor zwei Wochen.

Der Angestellte, der seit 17 Jahren beim LKA arbeitet, weist den Vorwurf entschieden zurück. Er wittert vielmehr eine Intrige gegen ihn. Denn: Vor zwei Jahren seien er und der Verwaltungsleiter im Vorfeld von Betriebsratswahlen aneinandergeraten. Der Streit artete aus. „Ich habe ihn wegen Nötigung angezeigt, er mich später, weil ich Kopien in unserer Druckerei hätte machen lassen“, sagt der 53-Jährige.

Ähnliche Anschuldigung vor anderthalb Jahren

Auch der stellvertretende Direktor, der die Kündigung unterschrieben hat, sei nicht gut auf ihn zu sprechen. „Er hat mir 2004 schon einmal gekündigt, nachdem ich im sozialen Bereich jemandem geholfen hatte und dabei angeblich Geld verschwunden war“, so der Beschuldigte: „Nach einer Klage beim Landesarbeitsgericht musste er mich aber wieder einstellen.“

Der Rechtsanwalt des 53-Jährigen teilte zudem mit, dass es vor anderthalb Jahren schon einmal eine ähnliche Anschuldigung wie die aktuelle gegen seinen Mandanten gegeben habe. „Damals gab es ein anonymes Schreiben, in dem stand, dass er den Behördenleiter und den Leiter von Fortuna Düsseldorf umbringen würde“, sagt der Düsseldorfer Rechtsanwalt Kurt Biron. Die Ermittlungen der Polizei hätten diese Vorwurf aber nicht erhärten können.

Ob ein Strafverfahren eingeleitet wird, steht noch nicht fest. Das Arbeitsgericht verhandelt ab Ende Februar über den Fall.